Kernaussagen
- Es gibt keine ausreichende Evidenz dafür, dass ein bestimmtes Vorgehen zur Vorbereitung auf den Transfer von eingefrorenen und aufgetauten Embryonen besser ist als ein anderes – bei Frauen mit regelmäßigen Eisprüngen, die Schwierigkeiten haben, schwanger zu werden.
- Es werden größere, gut durchgeführte Studien benötigt – insbesondere zu einfacheren oder kostengünstigeren Methoden für den Transfer von eingefrorenen und aufgetauten Embryonen.
Was ist ein Transfer von eingefrorenen und aufgetauten Embryonen?
Bei unfruchtbaren Frauen, die eine medizinisch unterstützte Fortpflanzung erhalten, werden Eizellen aus den Eierstöcken entnommen und im Labor mit Spermien befruchtet. Dieser Vorgang wird als In-vitro-Fertilisation (IVF) bezeichnet. Einige oder alle Embryonen können eingefroren und später nach dem Auftauen in die Gebärmutter übertragen werden. Dies wird als Transfer von eingefrorenen und aufgetauten Embryonen bezeichnet – im Englischen frozen-thawed embryo transfer, abgekürzt FET. Zur besseren Verständlichkeit wird im Folgenden der Begriff „Embryotransfer“ verwendet.
Frauen mit regelmäßiger Periodenblutung können verschiedene Möglichkeiten zur Steuerung ihres natürlichen Zyklus nutzen – sogenannte Zyklusschemata –, um die Gebärmutterschleimhaut (das Endometrium) auf den Embryotransfer vorzubereiten. Alternativ kann der Embryotransfer auch im natürlichen Zyklus erfolgen – also nach einem spontanen Eisprung (der Freisetzung einer Eizelle). Dieses Vorgehen wird als „natürlicher Zyklus Embryotransfer“ bezeichnet – also ein Embryotransfer im natürlichen Zyklus, ohne hormonelle Steuerung.
Bei Frauen mit unregelmäßigem Zyklus kommt es entweder gar nicht oder in unregelmäßigen Abständen zum Eisprung. Daher ist der Embryotransfer im natürlichen Zyklus für sie nicht geeignet. Diese Frauen können entweder mit Medikamenten, die einen Eissprung (Ovulation) auslösen, oder mit einer Hormontherapie behandelt werden, um die Gebärmutterschleimhaut auf den Embryotransfer vorzubereiten.
Die am häufigsten verwendeten Verfahren für den Embryotransfer sind der natürliche Zyklus – mit oder ohne Unterstützung durch ein Medikament zur Auslösung des Eisprungs (humanes Choriongonadotropin, HCG) – oder eine Hormontherapie zur Vorbereitung der Gebärmutterschleimhaut. Bei der Hormontherapie kann zusätzlich ein Medikament eingesetzt werden, das die Funktion der Eierstöcke vorübergehend unterdrückt (Gonadotropin-Releasing-Hormon-Agonist, GnRHa).
Was wollten wir herausfinden?
Wir wollten in diesem Review herausfinden, ob ein bestimmtes Vorgehen beim Embryotransfer wirksamer oder sicherer ist als andere. Die wichtigsten Ergebnisse waren die Zahl der Lebendgeburten und die Zahl der Fehlgeburten pro Frau.
Wie gingen wir vor?
Wir suchten nach Studien, in denen bei Frauen mit eingeschränkter Fruchtbarkeit ein Zyklusschema mit einem anderen verglichen wurde. Dazu gehörten Frauen mit regelmäßigem, unregelmäßigem, seltenem oder fehlendem Eisprung. Wir fassten die Ergebnisse der Studien zusammen, verglichen sie und bewerteten, wie verlässlich die Evidenz ist – unter anderem auf Basis der verwendeten Studienmethoden und der Größe der Studien.
Was fanden wir?
Wir haben 32 Studien mit 6352 Frauen eingeschlossen. In den meisten Studien wurden Frauen mit regelmäßigem Eisprung eingeschlossen. Zu Frauen mit unregelmäßigem oder fehlendem Eisprung lagen in den meisten Studien nur wenige oder keine Informationen vor. Die Studien wurden im Iran (11 Studien), in Belgien (vier Studien), in Italien (drei Studien), in China, Frankreich, Israel, der Türkei und dem Vereinigten Königreich sowie in Ägypten, Singapur, Spanien und den Niederlanden durchgeführt.
Hauptergebnisse
In dieser Übersichtsarbeit wurde keine ausreichende Evidenz gefunden, die den Einsatz eines bestimmten Zyklusschemas gegenüber einem anderen zur Vorbereitung des Embryotransfers bei Frauen mit regelmäßigem Eisprung unterstützt. Die gängigsten Zyklusschemata für einen Embryotransfer sind der natürliche Zyklus – mit oder ohne ein Medikament zur Auslösung des Eisprungs (HCG) – oder eine Hormontherapie zur Vorbereitung der Gebärmutterschleimhaut, mit oder ohne ein zusätzliches Medikament zur vorübergehenden Unterdrückung der Eierstockfunktion (GnRHa). Wir fanden sechs Studien, in denen diese beiden Ansätze direkt miteinander verglichen wurden, aber die Evidenz reichte nicht aus, um einen davon klar zu bevorzugen.
Was schränkt die Aussagekraft der Evidenz ein?
Unser Vertrauen in die Evidenz ist gering, da die eingeschlossenen Studien klein waren und nur wenige Ergebnisse lieferten.
Wie aktuell ist die Evidenz?
Die Evidenz ist auf dem Stand vom 19. Dezember 2022.
A. Zink, B. Schindler, freigegeben durch Cochrane Deutschland
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