Die Kommunikation mit schwangeren Frauen und Eltern über ihre mobilen Geräte zur Verbesserung der Gesundheit von Müttern, Neugeborenen und Kindern

Ziel dieses Reviews

Wir untersuchten die Wirkung des Versendens gezielter Nachrichten zur Gesundheit und zu Gesundheitsdiensten über mobile Geräte an schwangere Frauen und Eltern von Kleinkindern.

Hauptaussagen

Es gibt Lücken in der Evidenz zu den Wirkungen gezielter Nachrichten über mobile Geräte an schwangere Frauen und Eltern von Kleinkindern zur Gesundheit und zu Gesundheitsdiensten. Einige dieser Nachrichten können die Gesundheit einiger Menschen und ihre Inanspruchnahme von Gesundheitsdiensten möglicherweise verbessern, andere jedoch bewirken möglicherweise nur einen geringen oder gar keinen Unterschied. Die verfügbare Evidenz ist größtenteils von niedriger oder sehr niedriger Vertrauenswürdigkeit.

Was wurde in dem Review untersucht?

Die gezielte Klientenkommunikation ist eine Intervention, bei der das Gesundheitssystem Informationen an bestimmte Personen sendet, basierend auf dem Gesundheitszustand oder anderen für diese Personengruppe spezifischen Faktoren. Häufige Formen der gezielten Klientenkommunikation sind Textnachrichten, die Personen daran erinnern, Termine wahrzunehmen oder die Informationen zur Gesundheitsversorgung und Unterstützung anbieten. Unser Review untersuchte, ob die gezielte Klientenkommunikation das Verhalten, die Nutzung von Gesundheitsdiensten, die Gesundheit und das Wohlbefinden von schwangeren Frauen und Eltern verändern kann.

Was passiert, wenn schwangere Frauen gezielte Nachrichten über ein mobiles Gerät erhalten?

Im Vergleich zu Frauen, die keine Nachrichten erhalten

stillen Frauen möglicherweise häufiger an Orten, in denen das alleinige Stillen nicht üblich ist. Möglicherweise nehmen sie auch zu mehr Termine der Schwangerschaftsvorsorge wahr. Dort, wo dies weniger üblich ist, nehmen sie möglicherweise eher ausgebildete Geburtshelfer in Anspruch. Wir wissen nicht, ob die Nachrichten die Gesundheit von Frauen oder Babys beeinflussen, da die Vertrauenswürdigkeit der Evidenz sehr niedrig ist.

Im Vergleich zu Frauen, die Nachrichten auf andere Arten erhalten

haben Frauen und Neugeborene in den ersten 10 Tagen nach der Geburt möglicherweise weniger gesundheitliche Probleme. Möglicherweise bewirken die Nachrichten nur einen geringen oder keinen Unterschied in der Anzahl der Frauen, die stillen. Wir wissen nicht, ob sie die Frauen dazu bringen, Gesundheitsdienste häufiger in Anspruch zu nehmen.

Verglichen mit Frauen, die ungezielte Nachrichten erhalten

bewirken die Nachrichten möglicherweise nur einen geringen oder keinen Unterschied darin, ob Frauen sich während der Schwangerschaft gegen die Grippe (Influenza) impfen lassen. Wir wissen nicht, ob die Nachrichten die Gesundheit von Frauen oder Babys beeinflussen oder Frauen dazu bringen, mehr qualifizierte Geburtshelfer in Anspruch zu nehmen, da die Evidenz von sehr niedriger Vertrauenswürdigkeit ist, oder fehlt.

Was passiert, wenn schwangere Frauen, die mit HIV leben, gezielte Nachrichten über ein mobiles Gerät erhalten?

Im Vergleich zu Frauen, die keine Nachrichten erhalten

gehen die Frauen möglicherweise etwas häufiger zu Terminen der Schwangerschaftsvorsorge. Wir wissen nicht, ob die Nachrichten dazu führen, dass mehr Frauen in einer Gesundheitseinrichtung entbinden oder die Gesundheit der Babys verbessert wird, da die Evidenz von sehr niedriger Vertrauenswürdigkeit ist. Die Nachrichten haben möglicherweise nur einen geringen oder keinen Einfluss darauf, ob schwangere Frauen und Babys eine antiretrovirale Therapie (ART) (zur Behandlung von HIV) verordnungsgemäß befolgen. Wir wissen nicht, ob die Nachrichten die Gesundheit von Frauen beeinflusst, da es hierzu keine Evidenz gibt.

Im Vergleich zu Frauen, die Nachrichten auf andere Arten erhalten

wissen wir nicht, was die Wirkung dieser Nachrichten ist, da Evidenz fehlt.

Verglichen mit Frauen, die ungezielte Nachrichten erhalten

folgen möglicherweise mehr Eltern der ART-Behandlung ihrer Babys nach Plan. Wir wissen nicht, ob die Nachrichten die Gesundheit der Frauen oder der Babys oder ihre Inanspruchnahme von Dienstleistungen verbessern, da Evidenz fehlt.

Was passiert, wenn die Eltern von Kleinkindern gezielte Nachrichten über mobile Endgeräte erhalten?

Verglichen mit Eltern, die keine Nachrichten erhalten

bringen möglicherweise mehr Eltern ihre Kinder zu Gesundheitsdiensten wie Impfterminen. Wir wissen allerdings nicht, ob die Nachrichten die Gesundheit von Kindern oder ihr Gesundheitsverhalten verbessern, da es hierzu keine Evidenz gibt.

Verglichen mit Eltern, die Nachrichten auf andere Arten erhalten

bringen möglicherweise etwas mehr Eltern ihre Kinder zu Impfterminen. Die Nachrichten bewirken möglicherweise nur einen geringen oder keinen Unterschied in den Zahnputzgewohnheiten von Kindern. Wir wissen nicht, ob die Nachrichten die Gesundheit der Kinder beeinflussen, da es hierzu keine Evidenz gibt.

Im Vergleich zu Eltern, die ungezielte Nachrichten erhalten

bringen möglicherweise weniger Eltern ihre Kinder zu Impfterminen, diese Evidenz ist allerdings uneinheitlich. Wir wissen nicht, ob die Nachrichten die Gesundheit der Kinder beeinflussen, da es hierzu keine Evidenz gibt.

Wie aktuell ist dieser Review?

Wir suchten nach Studien, die bis August 2017 veröffentlicht worden waren. Im Juli 2019 führten wir eine Aktualisierung der Suche durch; die relevanten Studien sind im Abschnitt „Characteristics of studies awaiting classification“ (Merkmale von Studien, deren Klassifizierung noch aussteht) aufgeführt.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

M. Davia, freigegeben durch Cochrane Deutschland .

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