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Die Auswirkung einer Nahrungsaufnahme innerhalb der ersten 24 Stunden nach einer Darmoperation auf die Dauer des Krankenhausaufenthaltes und postoperative Komplikationen

Fragestellung

Ziel dieses Reviews ist die Beurteilung, ob bei Patienten nach einer Darmoperation eine frühe Nahrungsaufnahme per Magensonde (über den Mund oder über eine Sonde) helfen kann, das Krankenhaus früher zu verlassen und dass dabei weniger Komplikationen auftreten.

Hintergrund

Traditionell war es üblich, dass Patienten nach einer gastrointestinalen Operation keine Nahrung erhielten, bis die Darmfunktion wieder einigermaßen hergestellt war (z.B. Darmgeräusche, Blähungen, Darmbewegungen). In Studien wurde untersucht, ob eine frühzeitige Nahrungsaufnahme nach einer Operation den Patienten helfen kann, Komplikationen zu verringern (z.B. Lungenentzündung). Allerdings liegen hierzu gemischte Ergebnisse vor. Die Aktualisierung dieses Reviews ist wichtig, da die Evidenz in vorangegangenen Reviews nicht umfassend ist. Nach wie vor muss die wichtige Frage geklärt werden, ob die frühe Nahrungsaufnahme, gefolgt von einer Eingliederung in ein Behandlungskonzept (auch bekannt als verbesserte Erholung nach Operation - enhanced recovery after surgery (ERAS)), relevant ist.

Studienmerkmale

Die Recherche ergab 17 relevante Studien, in denen insgesamt 1437 Teilnehmer rekrutiert wurden, die sich einer Operation des unteren Gastrointestinaltraktes unterzogen haben (distal bis zum Treitz-Band).

Hauptergebnisse

Wir fanden Evidenz dafür, dass Patienten, die innerhalb von 24 Stunden nach ihrer Operation Nahrung erhielten, das Krankenhaus fast zwei Tage früher verlassen konnten als diejenigen Patienten, die keinerlei Nahrung erhielten, bis ihre Darmaktivität zurückgekehrt war. Die Qualität der Evidenz ist hier allerdings niedrig und daher könnte eine frühe Nahrungsaufnahme nach einer Operation möglicherweise nicht dazu führen, dass Patienten das Krankenhaus früher verlassen können. Möglicherweise haben diese Patienten auch ein verringertes Sterberisiko. Allerdings fanden wir schwache Evidenz dafür, dass Patienten, die innerhalb des ersten Tages nach ihrer Operation Nahrung bekamen, ein erhöhtes Risiko für Erbrechen hatten. Es gab keine Unterschiede bei den Komplikationsraten (wie z.B. für Wundinfektion oder Lungenentzündung) zwischen Patienten mit oder ohne früher Nahrungsaufnahme.

Qualität der Evidenz

Alle Studien waren von niedriger Qualität, was darauf hinweisen könnte, dass ihre Ergebnisse weniger zuverlässig sind. Um mehr über die frühe Nahrungsaufnahme nach Operationen herauszufinden sind mehr Studien notwendig, die größer und von besserer Qualität sind.

Anmerkungen zur Übersetzung

J. Gauch, freigegeben durch Cochrane Schweiz. Unterstützt von Fondation SANA.

Zitierung
Herbert G, Perry R, Andersen HK, Atkinson C, Penfold C, Lewis SJ, Ness AR, Thomas S. Early enteral nutrition within 24 hours of lower gastrointestinal surgery versus later commencement for length of hospital stay and postoperative complications. Cochrane Database of Systematic Reviews 2019, Issue 7. Art. No.: CD004080. DOI: 10.1002/14651858.CD004080.pub4.

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