Motivierende Gesprächsführung zur verbesserten Regenerierung nach Schlaganfall

Fragestellung

Wir untersuchten die Evidenz zur Wirkung von motivierender Gesprächsführung bei Personen mit einem Schlaganfall. Wir haben eine Studie gefunden.

Hintergrund

Psychologische Probleme, wie Depressionen und Angstgefühle, sind gängige Komplikationen, die auf einen Schlaganfall folgen und die bewirken, dass Schlaganfall-Überlebende nicht genug Motivation aufweisen, an Alltagsaktivitäten oder einer Rehabilitation teilzunehmen. Motivierende Gesprächsführung ist eine Beratungsmethode die dafür ausgelegt ist, mit Hilfe standardisierter Kommunikationsfähigkeiten Personen durch Entdecken und Beheben ihrer Konflikte dabei zu unterstützen, ihr Verhalten zu verändern. Es bietet eine einzigartige Möglichkeit zur Steigerung der Erwartungen und des Vertrauens in die Genesung nach einem Schlaganfall. Wir wollten herausfinden, inwieweit motivierende Gesprächsführung eine wirksame Behandlung war, um die Alltagsaktivitäten nach einem Schlaganfall wieder zu erhöhen.

Studienmerkmale

Die Evidenz ist auf dem Stand von März 2015. Nur eine Studie hat unseren Einschlusskriterien entsprochen: Sie umfasst insgesamt 411 Schlaganfallpatienten im Alter von 18 Jahren und älter, die zwischen fünf und 28 Tagen nach ihrem Schlaganfall, entweder motivierende Gesprächsführung oder die Regelversorgung erhalten haben; die Dauer der Nachbeobachtung betrug 12 Monate. Motivierende Gesprächsführung bestand aus einer Sitzung pro Woche für insgesamt vier Einzelsitzungen, wobei jede Sitzung zwischen 30 Minuten und einer Stunde dauerte.

Hauptergebnisse

Die von uns gefundene Evidenz aus der einen Studie war ungenügend, um die Nutzung von motivierender Gesprächsführung zur Steigerung der Alltagsaktivitäten nach einem Schlaganfall zu unterstützen, jedoch waren die Teilnehmer, die motivierende Gesprächsführung erhalten haben, eher in einer normalen Stimmungslage als diejenigen, die die Regelversorgung erhalten haben.

Qualität der Evidenz

Wir bewerteten die untersuchte Studie mit einem geringen Risiko für Bias aufgrund der methodischen Qualität, da die Verblindung der Untersucher und Teilnehmer nicht möglich war.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

I.Nolle, freigegeben durch Cochrane Deutschland.

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