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Gegenwartszentrierte Therapie (PCT) zur Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) bei Erwachsenen

Fragestellung

Ist die Gegenwartszentrierte Therapie (englisch „present-centered therapy“, PCT) im Vergleich zu den empfohlenen traumafokussierten kognitiven Verhaltenstherapien (englisch „trauma-focused cognitive-behavioral therapies“, TF-CBT) eine wirksame Behandlungsoption für Erwachsene mit einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS)?

Hintergrund

Die PTBS ist eine psychische Erkrankung, die sich bei Menschen entwickeln kann, die einem traumatisches Ereignis ausgesetzt waren. Obwohl die meisten Menschen, die ein Trauma überstanden haben, eine allmähliche Abnahme der Symptome erleben und sich von dem traumatischen Erlebnis erholen, entwickeln einige von ihnen eine PTBS. Bei ihnen treten Symptome auf, die die biologische, psychologische und soziale Funktionsfähigkeit unterbrechen.

Die Traumafokussierte Kognitive Verhaltenstherapie (TF-CBT) gilt als eine der wirksamsten Behandlungen bei einer PTBS. Traumafokussierte Therapien erfordern von Patienten, dass sie über ihre vorangegangenen Traumata nachdenken und/oder sprechen. Dies kann einige Patienten daran hindern, Zugang zu diesen Behandlungen zu erhalten oder sich an ihnen zu beteiligen. Die Gegenwartszentrierte Therapie (PCT) ist eine Behandlung, die nicht traumabasiert ist, gängige psychotherapeutische Komponenten umfasst und möglicherweise diejenigen Patienten anspricht, die einer traumafokussierten Behandlung abgeneigt sind. Obwohl sie ursprünglich als Vergleichsbehandlung für Studien zu TF-CBT entwickelt wurde, hat sich die PCT, wie sie in diesen Studien durchgeführt wurde, bewährt und ist möglicherweise mit niedrigeren Abbruchraten der Behandlung verbunden. Sollte eine PCT als vergleichbar wirksam wie eine TF-CBT erachtet werden und zudem eine geringere Behandlungsabbruchrate zeigen, könnte sie eine bevorzugte Behandlungsmöglichkeit für diejenigen werden, die nicht an traumafokussierten Behandlungen teilnehmen möchten. Das Ziel dieses systematischen Reviews war es zu ermitteln, ob eine PCT im Vergleich zu einer TF-CBT für Erwachsene mit PTSD eine wirksame Behandlungsoption darstellt.

Studienmerkmale

Dieser Review umfasst 12 Studien mit insgesamt 1837 Teilnehmenden. Elf Studien mit 1826 Teilnehmenden trugen zu den statistischen Zusammenfassungen (quantitativen Synthesen) bei. Die Teilnehmenden waren alle Erwachsene, die sich jedoch in demographischen Merkmalen und Arten des Traumas unterschieden. Alle Studien rekrutierten Teilnehmer in den Vereinigten Staaten, und ein Großteil der Studien wurde an Militärveteranen durchgeführt.

Hauptergebnisse

Eine PCT scheint, bezogen auf die Linderung einer PTBS nach der Behandlung, nicht so wirksam zu sein wie traumafokussierte Behandlungen. Im Vergleich zu einer TF-CBT ist eine PCT jedoch mit geringeren Behandlungsabbruchraten verbunden.

Qualität der Evidenz

Mehrere der in diesem Review eingeschlossenen Studien zu einer TF-CBT waren methodisch gut konzipiert und durchgeführt. Dennoch bewerteten wir die Gesamt-Qualität der Evidenz für unseren primären Endpunkt (Schwere der PTBS nach der Behandlung) als niedrig, basierend auf nicht uneinheitlichen Ergebnissen und Ungenauigkeiten der Ergebnisse. Wir bewerteten die Qualität der Evidenz zu Behandlungsabbrüchen als moderat.

Anmerkungen zur Übersetzung

M. Davia, freigegeben durch Cochrane Deutschland

Zitierung
Belsher BE, Beech E, Evatt D, Smolenski DJ, Shea MT, Otto JL, Rosen CS, Schnurr PP. Present-centered therapy (PCT) for post-traumatic stress disorder (PTSD) in adults. Cochrane Database of Systematic Reviews 2019, Issue 11. Art. No.: CD012898. DOI: 10.1002/14651858.CD012898.pub2.

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