Direkt zum Inhalt

Arzneimittel zur Akutbehandlung von Migräne bei Kindern und Jugendlichen

Hintergrund und Fragestellung des Reviews

Migräne ist eine schmerzhafte und belastende Erkrankung, die häufig bei Kindern (unter 12 Jahren) und Jugendlichen (zwischen 12 und 17 Jahren) auftritt. Häufige Symptome während einem Migräneanfall sind Kopfschmerz, Übelkeit, Erbrechen sowie Empfindlichkeit gegenüber Licht und Geräuschen. Gegen Migräne gibt es viele Therapien, am häufigsten kommen Paracetamol (auch als Acetaminophen bezeichnet), Ibuprofen und weitere entzündungshemmende Medikamente und Triptane zum Einsatz. Nicht alle Triptane sind für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen zugelassen, dies kann von Land zu Land unterschiedlich sein.

Studienmerkmale

In diesem Review betrachteten wir 27 randomisierte kontrollierte Studien, in denen Medikamente mit einem Placebo verglichen wurden. Das Ziel war herauszufinden, welche Behandlungen wirksam sind, um zwei Stunden nach der Verabreichung des Medikaments Schmerzfreiheit zu gewährleisten. Außerdem wurde der Frage nachgegangen, welche Nebenwirkungen durch die jeweiligen Behandlungen verursacht werden können. Insgesamt erhielten 7630 Kinder im Rahmen der Studien eine Behandlung. Die Evidenz ist auf dem Stand von Februar 2016. An den einzelnen Studien nahmen zwischen 13 und 888 Probanden teil. Der Altersdurchschnitt lag bei 12,9 Jahren und variierte in den einzelnen Studien zwischen 8,2 und 14,7 Jahren. 19 der Studien wurden von dem jeweiligen Medikamentenhersteller finanziert.

Hauptergebnisse

Ibuprofen scheint zur Behandlung von Kindern mit Migräne wirksam zu sein, doch die Evidenz beschränkt sich auf zwei kleine Studien. Ibuprofen ist ein leicht zugängliches und günstiges Medikament, weshalb es sich hervorragend als erste Wahl zur Behandlung von Migräne eignet. Durch die Behandlung mit Paracetamol wurde keine Schmerzfreiheit bei Kindern gezeigt, doch wir fanden dazu nur eine kleine Studie. Triptane sind Arzneimittel, die speziell zur Behandlung von Migräne entwickelt wurden und häufig eine starke schmerzstillende Wirkung bei Kindern und Jugendlichen haben. Triptane, die bei Kindern erprobt wurden, umfassten Rizatriptan und Sumatriptan, während bei Jugendlichen Almotriptan, Eletriptan, Naratriptan, Rizatriptan, Sumatriptan und Zolmitriptan getestet wurden. Die Kombination aus Sumatriptan und Naproxen-Natrium erwies sich ebenfalls als wirksam zur Behandlung von Jugendlichen mit Migräne. Insgesamt können die Triptane leichtere unerwünschte Nebenwirkungen auslösen, wie Geschmacksbeeinträchtigungen, nasale Symptome, Schwindel, Müdigkeit, Kraftlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen. In den Studien fanden sich keine Angaben zu schwerwiegenden Nebenwirkungen.

Qualität der Evidenz

Insgesamt war die Qualität der Evidenz in diesem Review bezüglich der Triptane moderat. In Bezug auf Paracetamol und Ibuprofen war die Qualität jedoch nur niedrig, da nur wenige Studien gefunden wurden. Es besteht Bedarf an weiteren Studien, in denen die Wirkungen der Migränetherapien für Kinder und Jugendliche einzeln untersucht werden.

Anmerkungen zur Übersetzung

I. Noack, freigegeben durch Cochrane Schweiz.

Zitierung
Richer L, Billinghurst L, Linsdell MA, Russell K, Vandermeer B, Crumley ET, Durec T, Klassen TP, Hartling L. Drugs for the acute treatment of migraine in children and adolescents. Cochrane Database of Systematic Reviews 2016, Issue 4. Art. No.: CD005220. DOI: 10.1002/14651858.CD005220.pub2.

So verwenden wir Cookies

Wir verwenden notwendige Cookies, damit unsere Webseite funktioniert. Wir möchten auch optionale Cookies für Google Analytics setzen, um unsere Webseite zu verbessern. Solche optionalen Cookies setzen wir nur, wenn Sie dies zulassen. Wenn Sie dieses Programm aufrufen, wird ein Cookie auf Ihrem Gerät platziert, um Ihre Präferenzen zu speichern. Sie können Ihre Cookie-Einstellungen jederzeit ändern, indem Sie auf den Link "Cookie-Einstellungen" am Ende jeder Seite klicken.
Auf unserer Seite zu Cookies finden Sie weitere Informationen, wie diese Cookies funktionieren die Seite mit den Cookies.

Alle akzeptieren
Anpassen