Entzündungshemmende Behandlung mit Kortikosteroiden und Immuntherapie zur Vorbeugung von Herzschäden bei rheumatischem Fieber

Dies ist eine Aktualisierung eines Reviews, der 2003 veröffentlicht wurde. Es gab 2009 und 2012 bereits zwei vorhergehende Aktualisierungen. Für diese neuste Aktualisierung wurde am 17. Oktober 2013 eine erneute Suche durchgeführt, bei der keine neuen Studien gefunden wurden. Das rheumatische Fieber ist eine Spätkomplikation einer Infektion durch Streptokokken-Bakterien, welche meist vom Rachenbereich her ausgeht. Es handelt sich um eine Erkrankung des Immunsystems, die eine Entzündung des Herzens (Karditis), der Gelenke, des Gehirns und der Haut auslösen kann. Eine Karditis kann zu Herzversagen und zum Tod führen. Zur Behandlung von Karditis kommen verschiedene entzündungshemmende Medikamente zum Einsatz, beispielsweise Kortikosteroide, Aspirin und Immunglobuline (Immuntherapie mit Antikörpern). Bei dieser Aktualisierung wurden keine neuen Studien gefunden. In diesen Review wurden acht Studien mit 996 Teilnehmern eingeschlossen. Aus der Evidenz ist eine geringe Wirkung von Kortikosteroiden im Vergleich zu Aspirin zur Vorbeugung einer Herzerkrankung nach einem Jahr ersichtlich (sechs Studien, 907 Teilnehmer, relatives Risiko (Risiko-Verhältnis) 0,87, 95%-Konfidenzintervall 0,66 bis 1,15). Vor dem Jahr 1966 wurden verschiedene Steroide, wie Corticotropin, Cortison, Hydrocortison und Dexamethason mit Aspirin verglichen. In Studien aus den Jahren 1990 und 2001 wurden Prednison und Immunglobuline jeweils mit einem Placebo verglichen. In den meisten Studien waren keine Angaben über unerwünschte Wirkungen enthalten. Studien, in denen über unerwünschte Wirkungen berichtet wurde, enthielten Angaben zu durch Kortikosteroide ausgelöste Gewichtszuname, aufgedunsene Gesichtszüge und Akne. Die Studien waren im Allgemeinen alt (sechs der acht Studien wurden zwischen 1955 und 1965 durchgeführt), klein und von schlechter Qualität und wiesen ein hohes Risiko für Bias auf. Die Ergebnisse sollten daher mit Vorsicht interpretiert werden.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

I. Noack, freigegeben durch Cochrane Schweiz.

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