Ernährungsberatung zur Reduktion von kardiovaskulärem Risiko

Die Ernährung hat erheblichen Einfluss auf das Risiko chronischer Erkrankungen, insbesondere von Herzerkrankungen. In diesem Review wurden die Auswirkungen der Ernährungsberatung zur nachhaltigen Verbesserungen der Ernährung bei gesunden Erwachsenen untersucht. Zusätzlich wurde untersucht, ob Verbesserungen der Ernährung Risikofaktoren für Herzerkrankungen reduzieren können. Es wurden 44 Studien gefunden bei denen gesunde Erwachsene zufällig einer Gruppe mit oder ohne Ernährungsberatung zugeteilt wurden. Die Empfehlungen zur Verbesserung der Ernährung, die Personen in den Interventionsgruppen erhielten, bezogen sich größtenteils auf die Reduktion der Aufnahme von Salz und Fett bzw. auf die Steigerung der Aufnahme von Obst, Gemüse und Ballaststoffen. Die Beratung wurde in unterschiedlichen Arten erbracht, wie durch Einzelberatungen, Gruppensitzungen oder schriftliche Materialien. Bei der Intensität der Maßnahmen gab es große Unterschiede zwischen den Studien, welche von einem Kontakt pro Studienteilnehmer, bis zu 50 Stunden Beratung innerhalb von vier Jahren reichten. Die Studiendauer betrug zwischen drei Monaten und vier Jahren, mit einer durchschnittlichen Nachbeobachtungdauer von 12 Monaten. Es gibt Evidenz dafür, dass Ernährungsberatung bei Menschen, denen gesagt wurde, dass sie ein Risiko für eine Herz- oder Krebserkrankung haben, wirksamer ist. Leichte Verbesserungen konnten bei kardiovaskulären Risikofaktoren, wie Blutdruck, Gesamt- und LDL Cholesterinwerten erreicht werden. Studien, die die Wirkung geschlechtsspezifisch untersuchten, zeigten, dass Frauen dazu tendierten die Fettaufnahme in höherem Maße zu reduzieren; jedoch war die Evidenz unzureichend, um nachzuweisen, ob dies auch zu einer größeren Senkung der Cholesterinwerte führte. In zwei Studien wurden Personen bis zu 10 bis 15 Jahre nach Ende der Studien beobachtet. Es zeigte sich, dass positive Veränderungen bei kardiovaskulären Risiken zu einem verringertem Auftreten von Herzerkrankungen, Schlaganfällen oder Herzinfarkten führten; jedoch bedarf es noch weiterer Evidenz, um diese Wirkung zu bestätigen.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

D. Schoberer, freigegeben durch Cochrane Deutschland.

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