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Immuntherapie zur Vorbeugung allergischer Reaktionen auf Insektenstiche

Mindestens eine von 200 Personen hat schon einmal eine schwere allergische Reaktion auf den Stich einer Biene, Wespe oder Ameise erlitten. Insektenstiche sind in manchen Ländern die zweithäufigste Ursache für tödliche allergische Reaktionen. Eine Behandlung mit Insektengift, die in der Regel in Form von Injektionen erfolgt (auch Gift-Immuntherapie genannt), soll das Risiko allergischer Reaktionen auf einen Insektenstich verringern. In diesem Review bewerteten wir die Wirksamkeit der Gift-Immuntherapie zur Vorbeugung allergischer Reaktionen auf Insektenstiche.

Die Auswertung von 7 Studien mit 392 Teilnehmenden ergab, dass diese Behandlung das Risiko einer schweren allergischen Reaktion auf einen Insektenstich um 90% reduziert. Dies ist ein übereinstimmendes Ergebnis aus allen Studien. Die Gift-Immuntherapie verbessert auch signifikant die Lebensqualität von Menschen, die eine schwere allergische Reaktion auf einen Insektenstich hatten, indem sie die durch die Furcht vor Insekten verursachten Ängste und mögliche Aktivitätseinschränkungen verringert. Allerdings reagierte fast 1 von 10 Teilnehmenden, die in diesen Studien eine Gift-Immuntherapie erhielten, allergisch auf die Behandlung. Wir konnten nicht ermitteln, ob die Gift-Immuntherapie tödliche allergische Reaktionen auf Insektenstiche verhindert, weil diese so selten sind. Die Entscheidung, ob eine Gift-Immuntherapie sinnvoll ist, hängt von einer genauen Diagnose ab, gefolgt von einer sorgfältigen Bewertung des Risikos einer weiteren allergischen Reaktion auf einen Insektenstich, des Ausmaßes, in dem diese Allergie die Lebensqualität beeinträchtigt, und des Risikos einer allergischen Reaktion auf die Behandlung.

Anmerkungen zur Übersetzung

A. Savidan und C. Barth, freigegeben durch Cochrane Schweiz

Zitierung
Boyle RJ, Elremeli M, Hockenhull J, Cherry MG, Bulsara MK, Daniels M, Oude Elberink J. Venom immunotherapy for preventing allergic reactions to insect stings. Cochrane Database of Systematic Reviews 2012, Issue 10. Art. No.: CD008838. DOI: 10.1002/14651858.CD008838.pub2.

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