Nasale Masken versus abdichtende Nasenbrille (Prongs) bei kontinuierlicher positiver Atemwegsdruckbehandlung bei Frühgeborenen

Kernaussagen

Masken anstelle von abdichtenden Nasenbrillen (Prongs) können möglicherweise das Risiko eines Versagens der CPAP-Behandlung (Continuous Positive Airway Pressure) und von Verletzungen der Nase verringern, haben aber möglicherweise nur geringe oder gar keine Auswirkungen auf das Risiko von Todesfällen oder anderen mit der Frühgeburt verbundenen Komplikationen.

Was ist eine kontinuierliche positive Atemwegsdruckbehandlung?

Die nasale CPAP-Behandlung ist eine Form der Atemunterstützung, die weniger invasiv ist als die mechanische Beatmung (bei der ein Atemschlauch in die Luftröhre des Babys eingeführt wird). Bei der nasalen CPAP das Baby über zwei Nasenstöpsel oder eine weiche Gesichtsmaske, die die Nase bedeckt, mit Sauerstoff beatmet. CPAP kann nach der Entwöhnung eines Babys von der Beatmung (Extubation) eingesetzt werden oder um Babys zu helfen, die aufgrund von Lungenproblemen Hilfe benötigen, aber nicht beatmet werden müssen.

Was wollten wir herausfinden?

Wir untersuchten, ob es Belege dafür gibt, dass Masken im Vergleich zu Prongs die Raten von CPAP-Behandlungsfehlern (d. h. eine Verschlechterung des Zustands des Babys oder die Notwendigkeit einer mechanischen Beatmung) verringern und Komplikationen und Schäden reduzieren.

Wie gingen wir vor?

Wir suchten in medizinischen Datenbanken nach klinischen Studien bis Oktober 2021.

Was fanden wir heraus?

Wir schlossen 12 Studien ein, die die Verwendung von Masken mit der Verwendung von Prongs für CPAP bei 1604 Babys verglichen, die mehr als drei Wochen vor ihrem geschätzten Geburtstermin geboren wurden. Die Studien waren meist klein und wiesen Mängel im Studiendesign auf, die ihre Ergebnisse verfälschen könnten.

Hauptergebnisse

Die Analysen ergaben, dass die Verwendung von Masken anstelle von Prongs möglicherweise das Risiko eines Versagens der CPAP-Behandlung und von Nasenverletzungen verringern kann, aber möglicherweise nur geringe oder gar keine Auswirkungen auf das Risiko von Todesfällen oder anderen Komplikationen im Zusammenhang mit Frühgeburten hat. In keiner der Studien wurden Endpunkte untersucht, die Behinderungen oder Entwicklungsverzögerungen betreffen.

Was schränkt die Evidenz ein?

Die Qualität der Evidenz für die Wirkung von Masken im Vergleich zu Prongs für CPAP bei Frühgeborenen ist gering oder sehr gering. Die in den eingeschlossenen Studien verwendeten Methoden könnten zu Verzerrungen geführt haben, außerdem sind die Daten aus den Studien begrenzt. Folglich ist unser Vertrauen in die Ergebnisse begrenzt und die tatsächlichen Auswirkungen können sich erheblich von unseren Ergebnissen unterscheiden.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

B. Schindler, T. Brugger, freigegeben durch Cochrane Deutschland

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