Medizinische und diätetische Interventionen zur Prävention von wiederkehrenden Harnsteinen bei Kindern

Fragestellung

Wir erstellten diesen Review, um herauszufinden, ob Medikamente oder Ernährungsumstellungen besser sind als keine Intervention, um zu verhindern, dass Kinder (bis 18 Jahre), die bereits für Nierensteinen behandelt wurden, wieder Nierensteine bekommen.

Hintergrund

Bei vielen Kinder bilden sich aus unklaren Gründen Nierensteine und sie benötigen eine Behandlung. Änderungen im Ess- und Trinkverhalten oder Medikamente (oder beides) können dazu beitragen, das Risiko zu verringern, dass diese Kinder wieder Nierensteine bekommen. Wir wissen allerdings nicht, wie gut das funktioniert und welche Nebenwirkungen es gibt.

Studienmerkmale

Wir haben Forschungsarbeiten untersucht, die bis zum 14. Februar 2017 veröffentlicht wurden. Wir suchten nach Studien mit Jungen und Mädchen im Alter von einem bis 18 Jahren, die irgendwann zuvor Probleme mit Nierensteinen hatten und die einer anderen Ernährung oder einem Medikament (oder beidem) zugeordnet wurden, um die Rückbildung der Steine für mindestens 12 Monate zu verhindern. Uns interessierte vor allem, ob die Steine zurückkehrten, wie viele Nebenwirkungen es gab und ob Kinder mehrere Behandlungen für Nierensteine erhalten mussten.

Hauptergebnisse

Wir fanden nur eine kleine Studie mit 125 Kindern (72 Jungen und 53 Mädchen), deren Nierensteine mit Schockwellen behandelt wurden. Das sind Wellen, die solchen ähneln, die Töne übertragen. Diese Kinder bildeten aus unbekannten Gründen Nierensteine, hatten aber ansonsten normale Nieren. Zu Beginn der Studie hatten 52 Kinder keine Steine mehr und 44 Kinder hatten noch kleine Stücke von Nierensteinen übrig. Eine Gruppe erhielt ein Medikament namens Kaliumcitrat zur Einnahme. Die andere Gruppe erhielt kein spezielles Medikament. Die Kinder nahmen etwa zwei Jahre lang an dieser Studie teil.

Die Studie berichtete über die Ergebnisse bei 96 Kindern; 48 in jeder Gruppe. Basierend auf dieser Studie haben wir festgestellt, dass dieses Medikament dazu führen kann, dass Steine seltener wiederkommen. Wir sind uns jedoch über dieses Ergebnis nicht sicher, da die Studie nicht von guter Qualität und außerdem klein war. Jeder achte Patient stoppte die Medikamenteneinnahme aufgrund von Nebenwirkungen. Wir fanden keine Informationen darüber, wie oft Kinder erneut für Nierensteine behandelt werden mussten.

Qualität der Evidenz

Die Qualität der Evidenz für Nierensteine, die seltener zurückkamen, war niedrig und die für Nebenwirkungen sehr niedrig. Wir fanden keine Evidenz dafür, wie oft Kinder wieder für Nierensteine behandelt werden mussten.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

J. Gauch, freigegeben für Cochrane Schweiz. Unterstützt von Fondation SANA.

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