Reviewfrage
Wir haben die Evidenz begutachtet, um zwei Behandlungen von Kehlkopfkrebs zu vergleichen. Die Behandlungen waren minimalinvasive Chirurgie und Strahlentherapie allein oder in Kombination mit Chemotherapie.
Hintergrund
Mehr als 400.000 Fälle von Krebs im mittleren Teil des Halses (Oropharynx) werden weltweit jedes Jahr diagnostiziert. Diese Zahl steigt, mit dem humanen Papillomviren (HPV) als erheblich beitragender Faktor. Kehlkopfkrebs, verursacht durch diesen Virus, betrifft jüngere Patienten und diese werden oft mit einem fortgeschrittenem Krankheitsbild vorstellig. Es ist jedoch mit einer besseren Prognose verbunden.
Bis vor kurzem war die Erstlinientherapie von dieser Art von Kehlkopfkrebs die Strahlentherapie in Kombination mit Chemotherapie, da die Forschung zeigte, dass diese vergleichbare Überlebensraten wie die operative Behandlung, aber weniger Nebenwirkungen zeigte. Allerdings haben die Behandlungen sich nun durch computergestütze Planung und Verbesserungen in der Strahlentherapie und dem Aufkommen von minimalinvasiver Kopf-Hals-Chirurgie weiterentwickelt, was das Potenzial für weniger Nebenwirkungen der Behandlung hat.
Der Oropharynx spielt eine wesentliche Rolle beim Schlucken, Sprechen und beim Schutz der Atemwege, da sich dieser an der Kreuzung der Atemwege und des Verdauungstraktes befindet. Die Wahl der zu verwenden Behandlung ist verbunden mit der besten zu erwartenden Überlebensrate. Da jüngere Patienten betroffen sind, wird das Ermitteln von sicheren Behandlungen mit möglicherweise weniger Nebenwirkungen und weniger Behinderung immer wichtiger.
Recherchedatum
Die Evidenz dieses Reviews ist auf dem Stand von November 2016.
Studienmerkmale
Wir fanden keine Studien, die minimalinvasive Chirurgie und Strahlentherapie alleine oder kombiniert verglichen. Zwei laufende Studien haben unsere Auswahlkriterien erfüllt, jedoch sind diese noch nicht abgeschlossen. Eine hat einen geschätzten Fertigstellungstermin im Juni 2021 und die andere plant die Rekrutierung von Patienten Mitte 2016.
Hauptergebnisse
Es gibt noch keine abgeschlossenen Studien im Rahmen der Untersuchung, also gibt es zurzeit keine Ergebnisse.
Qualität der Evidenz und Schlussfolgerungen
Die Bedeutung der minimalinvasiven Chirurgie zur Behandlung von Kehlkopfkrebs wächst, wie durch die Einbindung in die aktuellen nationalen Leitlinien in den USA gezeigt wird. Evidenz für die Endpunkte Überleben und weniger Nebenwirkungen der minimalinvasiven Chirurgie nimmt zu.
Auf der Grundlage dieses Reviews gibt es derzeit keine qualitativ hochwertige Evidenz aus randomisierten kontrollierten Studien, die für Patienten mit Kehlkopfkrebs minimalinvasive Chirurgie mit einer Strahlentherapie und Chemotherapie vergleicht.
M. Hungerbühler, freigegeben durch Cochrane Deutschland.