Methoden zur Schmerzreduktion in der Kieferorthopädie ohne den Einsatz von Schmerzmitteln

Fragestellung

Eine kieferorthopädische Behandlung (Zahnspange) kann schmerzhaft sein, insbesondere nach dem Einsetzen der Zahnspange und beim späteren Nachstellen kann sie eine Woche und länger Schmerzen verursachen. Wir untersuchten die Vorteile verschiedener Methoden zur Schmerzlinderung bei der kieferorthopädischen Behandlung ohne den Einsatz von Schmerzmitteln.

Hintergrund

Schmerzen treten bei kieferorthopädischen Behandlungen häufig auf und können Patienten dazu veranlassen, die Behandlung frühzeitig zu beenden, sodass die beabsichtigten Erfolge nicht auftreten. Die Einnahme von Schmerzmitteln wird zur Reduzierung von Schmerzen bei der kieferorthopädischen Behandlung empfohlen. Eine wirksame Lösung, die nicht schmerzmittelbasiert ist, würde jedoch das Risiko von Nebenwirkungen senken, und Patienten dabei helfen, die Behandlung bis zum Ende fortzusetzen.

Suchdatum

Wir schlossen Studien ein, die vor dem 6. Oktober 2016 veröffentlicht wurden.

Studienmerkmale

Wir schlossen 14 Studien mit insgesamt 931 Jugendlichen und Erwachsenen ein. Die Studien untersuchten die Wirkung einer vom Kieferorthopäden durchgeführten Laserbestrahlung, von Schwingungsgebern (Resonatoren), von einer Änderung der Kaumuster (die Patienten kauten Kaugummi oder Waffeln), von Brainwave Entrainment (Brainwave Musik), von kognitiver Verhaltenstherapie und von Textnachrichten zur Unterstützung der Patienten nach dem Einsetzen der Zahnspange. Der gemessene Hauptendpunkt war die von den Patienten berichtete kurzzeitige Schmerzintensität.

Hauptergebnisse

Wir fanden unzureichende Evidenz für die Bewertung der Wirksamkeit der Interventionen, obwohl die vorhandene Evidenz von niedriger Qualität nahelegt, dass eine Laserbestrahlung hilfen könnte, die kurzzeitigen kieferorthopädischen Schmerzen zu lindern. Keine der Studien berücksichtigte die mit der Behandlung verbundenen Nebenwirkungen. Wir fanden relativ wenige Studien, von denen einige auf fehlerhaften Methoden beruhten, oder nicht sachgemäß dokumentiert waren. Weitere Untersuchungen zu den möglichen Vorteilen nicht-schmerzmittelbasierter Methoden zur Schmerzkontrolle könnten hier hilfreich sein. Zukünftige Studien sollten die Schmerzen über längere Zeiträume messen und auch die Nebenwirkungen und Kosten berücksichtigen.

Qualität der Evidenz

Die Qualität der Evidenz zur Wirksamkeit nicht-schmerzmittelbasierter Methoden zur Linderung kieferorthopädischer Schmerzen war niedrig bis sehr niedrig, daher sind die Ergebnisse nicht verlässlich.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

B. Fiess, freigegeben durch Cochrane Deutschland.

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