Synthetisches Sufactant gegen das Atemnotsyndrom bei Frühgeborenen

Fragestellung: Führt die Verwendung einer von Tieren stammenden Surfactantzubereitung im Vergleich zu einer anderen von Tieren stammenden Surfactantzubereitung zu verbesserten Ergebnissen bei Säuglingen, welche ein erhöhtes Risiko für das Atemnotsyndrom tragen oder am Atemnotsyndrom erkrankt sind?

 Hintergrund:  Eine Vielzahl von Sufactantprodukten werden zur Verhinderung oder Behandlung des Atemnotsyndroms (RDS) bei Frühgeborenen eingesetzt. Alle im Handel erhältlichen von Tieren stammenden Produkte sind wirksam zur Vorbeugung und Behandlung des Atemnotsyndroms bei Frühgeborenen. Es ist jedoch unklar, ob signifikante Unterschiede in Bezug auf die klinischen Endpunkte zwischen den verfügbaren Tierprodukten bestehen. Dieser Review vergleicht verschiedene von Tieren stammende Surfactantprodukte auf Grundlage des Ursprungs (Rind vs. Schwein) und des Extraktionsverfahrens (zerkleinerte Lungen vs. Lungenspülung).

Studienmerkmale: Wir identifizierten 16 Studien, die wir in unseren Review einschließen konnten.

 Ergebnisse:  Mit der Verwendung einer höheren Dosierung von Surfactant, welches aus der Schweinelunge gewonnen wird im Vergleich zu Surfactant, welches vom Rind gewonnen und zerkleinert wird, zeigte sich eine Verbesserung für das Risiko vor Entlassung aus dem Krankenhaus zu versterben sowie für das Risiko innerhalb der ersten vier Wochen vor dem errechneten Geburtstermin zu versterben oder sauerstoffpflichig zu werden. Auf der Grundlage der verfügbaren Evidenz, können wir nicht mit Sicherheit sagen, ob die Verbesserung der Ergebnisse mit der höheren Dosierung des vom Schwein stammenden Surfanctant ein Dosis-Effekt ist (höherer Phospholipidanteil einhergehend mit der Verwendung einer höheren initialen Dosis) oder ein Zusammenhang mit dem Ursprung des Surfactants (Schwein vs. Rind) besteht. Vergleichende Studien über Surfactant, welches vom Rind stammt und welches anhand unterschiedlicher Extraktionsverfahren gewonnen wird zeigten keinen Unterschied in Bezug auf die Endpunkte.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

M. Schmidt-Haghiri, freigegeben durch Cochrane Deutschland.

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