Multidisziplinäre Rehabilitationsprogramme nach der Behandlung der Spastik nach Schlaganfall

Ein Schlaganfall kann Muskelsteifigkeit, Spasmen oder Spannungen im betroffenen Arm oder Bein mit Schmerzen oder abnormalen Stellungen der Extremität verursachen. Infolgedessen kann es zu Schwierigkeiten beim Gebrauch des Arms oder Beins bei alltäglichen Handlungen oder in der Versorgung der betroffenen Extremität kommen. Behandlungen der Spastik können Botulinumtoxin oder andere Medikamenten-Injektionen zur Lähmung der betroffenen Muskeln beinhalten. Im Anschluss an solche Injektionen wird häufig ein multidisziplinäres (MD) Rehabilitationsprogramm (üblicherweise von zwei oder mehr Gesundheitsfachkräften angeboten) veranlasst. Die Interventionen können Dehnen, Schienen, Gangtraining, repetitives Üben des Armeinsatzes bei Aufgaben und orthetische Verordnungen einschließen. Die Therapien zielen darauf ab die Spastik zu reduzieren, um den Gebrauch der Extremität oder die Stellung/Haltung zu verbessern oder die Versorgung der betroffenen Extremität zu erleichtern. Die Endpunkte solcher Programme richten sich auf das Erreichen funktionaler Ziele, die für die betroffenen Menschen in ihrem alltäglichen Leben wichtig sind. Die Autoren schlossen drei relevante Studien in den Review ein, die unterschiedliche Arten der MD-Rehabilitation nach der Injektion von Botulinumtoxin in den Arm bei 91 Erwachsenen mit vorangegangenem Schlaganfall untersuchten. Es gab Evidenz von niedriger Qualität für intensiven Forced-Use des betroffenen Arms zur Verbesserung der Spastik und Evidenz von sehr niedriger Qualität für den Einsatz von Ellbogenschienen in Kombination mit Ergotherapie. Die Autoren fanden keine Studien zu MD-Rehabilitation bei Kindern mit Spastik nach Schlaganfall oder nach anderen Injektionen von Medikamenten. Die Ergebnisse des Reviews sind durch die geringe Zahl der Studien, die methodisch mangelhaft waren, begrenzt. Es bedarf weiterer Forschung dazu, welche Bedingungen und Behandlungen in der Rehabilitation am wirksamsten in Bezug auf das Management von Spastiken nach einem Schlaganfall sind.

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Anmerkungen zur Übersetzung: 

B. Hucke, C. Meiling, freigegeben durch Cochrane Deutschland.

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