Kombinations- (verschiedene Medikamente zu einem Zeitpunkt)- versus sequenzielle (die selben Medikamente nacheinander verabreicht) ein-Komponenten Chemotherapie bei metastasierendem Brustkrebs

Metastasierender Brustkrebs ist derzeit nicht heilbar, kann aber mit Chemotherapie, Hormontherapie und zielgerichteten Therapien sehr wirksam behandelt werden. Die durchschnittliche Überlebensdauer ist etwa zwei Jahre, aber einige Frauen leben viele Jahre länger. Es ist wichtig zu untersuchen, welches die beste Anwendungsmethode der Chemotherapie bei metastasierendem Brustkrebs ist, um das Überleben und die Lebensqualität zu optimieren und um die Nebenwirkungen der Behandlung zu minimieren.

Dieser Review untersucht, ob die Verabreichung einer Kombination von Medikamenten zur gleichen Zeit wirksamer war als die gleichen Medikamente nacheinander zu verabreichen (sequentielle Behandlung).

Eine Literaturrecherche von Oktober 2013 fand 12 randomisierte kontrollierte Studien mit 2317 Patienten, die in die Analyse miteinbezogen werden konnten. Die Patienten hatten metastasierenden Brustkrebs und sie waren entweder noch nicht behandelt worden, oder sie hatte bereits ein oder zwei Behandlungen nach ihrer Diagnose erhalten. Die primären Endpunkte waren Gesamtüberleben und das progressionsfreie Überleben (Zeit von der Randomisierung bis zum Zeitpunkt des Fortschreitens der Krankheit). Außerdem verglichen wir, wie sehr der Tumor in Reaktion auf Chemotherapie schrumpfte (Gesamtreaktionsrate), Toxizität und Lebensqualität.

Es gab keinen Unterschied im Gesamtüberleben zwischen den beiden Gruppen, aber wir fanden heraus, dass, wenn Medikamente nacheinander verabreicht wurden, möglicherweise mehr Zeit verging, bis die Tumore wieder wuchsen (längeres progressionsfreies Überleben). Jedoch verursachte die Kombinations-Chemotherapie, dass Tumore mehr schrumpften, auch wenn dies zu keiner längeren Überlebenszeit als bei Verwendung von sequentieller Chemotherapie führte. Raten der febrilen Neutropenie (Infektion) waren unter Kombinations-Chemotherapie höher, aber es gab keinen Unterschied in den Raten der Neutropenie (niedrige Anzahl weißer Blutkörperchen). Es gab keinen Unterschied in der Lebensqualität zwischen den beiden Gruppen, aber es gab nur drei Studien, die diese Information berichteten. In zukünftigen Studien sollte die Lebensqualität als Endpunkt zu dieser Frage enthalten sein. Insgesamt haben die Studien nicht konsistent berichtet, wie Patienten randomisiert wurden und dies könnte Bias in den Ergebnissen verursachen.

Im Allgemeinen unterstützt dieser Review die Empfehlungen internationaler Leitlinien sequenzielle Monotherapie zu verwenden, es sei denn es gibt ein schnelles Fortschreiten der Krankheit.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

K. Kunzweiler und I. Töws, Koordination durch Cochrane Schweiz.

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