Verschiedene Strategien zur Diagnose von Schwangerschaftsdiabetes, um die Gesundheit von Mutter und Kind zu verbessern

Worum geht es?

Unser Ziel war es, verschiedene Methoden zur Diagnose von Schwangerschaftsdiabetes zu beurteilen und zu vergleichen. Dazu haben wir im Januar 2017 nach allen relevanten Studien gesucht.

Warum ist das wichtig?

Zwischen 7 und 24 von 100 Schwangeren entwickeln Schwangerschaftsdiabetes. Bei Schwangerschaftsdiabetes können Kohlenhydrate nicht richtig verarbeitet werden. Dadurch entsteht ein hoher Zuckerspiegel im Blut (Hyperglykämie). Schwangerschaftsdiabetes kann die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Mutter und Kind Komplikationen um den Geburtstermin herum erfahren. Eine Behandlung kann die Wahrscheinlichkeit dafür reduzieren. Daher kann durch eine exakte Diagnose eine Behandlung eingeleitet werden, um die Gesundheit von Mutter und Kind zu verbessern.

Schwangerschaftsdiabetes lässt sich durch verschiedene Testmethoden diagnostizieren. Unser Ziel war es, den Einfluss dieser Methoden auf die Gesundheit von Mutter und Kind zu vergleichen. Zudem sollten die Kosten der jeweiligen Methode für das Gesundheitswesen ermittelt werden.

Welche Evidenz haben wir gefunden?

Wir haben sieben Studien gefunden. An den Studien aus Mexiko, Nigeria, Neuseeland, Kanada, der Türkei und den USA nahmen insgesamt 1.420 Frauen teil. Insgesamt wurden einerseits verschiedene Testverfahren und Prüfkriterien beurteilt, andererseits aber auch unterschiedliche Diagnosetests mit verschiedenen Glukosemengen und Aufnahmeformen (Zuckergetränk, Zuckerriegel und andere glukosereiche Mahlzeit). Die Teilnehmerinnen nahmen die glukosereiche Kost zu sich. Danach wurde der Blutzuckergehalt gemessen und Fragebögen ausgefüllt. Bei einigen Tests mussten sie ab dem Vorabend nüchtern bleiben.

Als wichtigste Endpunkte betrachteten wir die Diagnosehäufigkeit, die Raten an Kaiserschnitten, vaginal-operativen Geburten und vaginalen Geburten sowie beim Säugling die Häufigkeit von Makrosomie (abnormal hohes Geburtsgewicht). Zu den weiteren Endpunkten gehören auch Nebenwirkungen der Tests, Vorlieben der Schwangeren und die Gesundheit des Kindes.

Die Studien hatten einige Schwachstellen: Das methodische Vorgehen blieb zum Teil unklar und einige Daten wiesen erhebliche Lücken auf. Die Studien in diesem Review enthalten nicht genügend Evidenz, um der Behandlungspraxis und der Gesundheitspolitik als Orientierungshilfe für die Identifikation von Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes dienen zu können.

Was bedeutet das?

Da wir die Qualität der Evidenz als sehr niedrig eingestuft haben, ist es schwierig zu sagen, welche Strategie zur Diagnose von Schwangerschaftsdiabetes die beste ist. Groß angelegte randomisierte Studien wären nötig, um die beste Methode zur Diagnose von Schwangerschaftsdiabetes zu bestimmen.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

S. Schärli und C. Loytved, freigegeben durch Cochrane Deutschland.

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