Haloperidol zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen bei Patienten in der Palliativversorgung

Haloperidol wird häufig eingesetzt, um Übelkeit und Erbrechen unter Kontrolle zu halten. Beide Symptome treten häufig bei Patienten mit schweren, lebensbedrohlichen Krankheiten auf. Haloperidol kann über den Mund (oral) oder per Injektion verabreicht werden. Einige Forschungsarbeiten haben sich damit beschäftigt, wie dieses Medikament bei Übelkeit und Erbrechen nach einer Operation wirkt und ob sich damit Übelkeit und Erbrechen als Nebenwirkungen einer Krebstherapie verhindern lassen.

Dieser Review ist eine Aktualisierung des ursprünglich 2009 veröffentlichten Reviews, in dem keine Studie die Einschlusskriterien erfüllte. Für diese Aktualisierung fanden wir bei einer Suche in der veröffentlichten Literatur im November 2014 eine randomisierte kontrollierte Studie von moderater Qualität, in der ABH-Gel (Ativan®, Benadryl®, Haldol®), welches Haloperidol und zwei andere Medikamente enthält, mit einem Placebo verglichen wurde.

Die Studie zeigte keinen Unterschied zwischen dem ABH-Gel und dem Placebo. Es wurde jedoch bereits gezeigt, dass Haloperidol nach dem Auftragen nicht absorbiert wird, daher ist dieses Ergebnis nicht überraschend. Wir fanden eine Studie zu Haloperidol gegen Übelkeit und Erbrechen bei Krebspatienten, deren erste Ergebnisse auf einer Konferenz vorgestellt wurden. Die Daten deuten darauf hin, dass Haloperidol bei 65 % der Patienten wirkt; allerdings waren die Ergebnisse zum Zeitpunkt unseres Reviews nicht vollständig veröffentlicht. Eine weitere Studie wurde in Australien begonnen, in der Haloperidol mit Methotrimeprazin (Levomepromazin) verglichen wird, einem anderen Medikament gegen Übelkeit.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

S. Schmidt-Wussow, freigegeben durch Cochrane Schweiz.

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