Chemotherapie, Strahlentherapie oder beides nach Operation zur Behandlung eines seltenen Tumors der Eierstöcke

Karzinosarkome der Eierstöcke (Müllerscher Mischtumor) sind seltene bösartige gynäkologische Tumore, die rund 1 % oder weniger aller Krebserkrankungen der Eierstöcke ausmachen. Diese Tumore enthalten sowohl karzinomatöses Gewebe (entstanden aus Epithelgewebe, welches die Hohlräume und Oberflächen der Strukturen im ganzen Körper durchzieht) als auch sarkomatösem Gewebe (entstanden aus dem Bindegewebe). Dieser Tumor wird in der Regel erst in einem fortgeschrittenen Stadium erkannt und führt trotz Behandlung zu einer geringen Überlebensrate. Er wird in der Regel mit einer Kombination aus Operation und Chemotherapie sowie manchmal auch Strahlentherapie behandelt. Verschiedene Arten von Chemotherapeutika werden verwendet, um die erkrankten Frauen vor und nach der Operation (neoadjuvantes und adjuvantes Setting) zu behandeln.

Derzeit gibt es keine Evidenz um festzustellen, ob eine Form von Chemotherapie oder Strahlentherapie beziehungsweise beides in Kombination mit einer Operation besser oder schlechter für eine Verlängerung des Überlebens und die Verbesserung der Lebensqualität oder der Toxizität ist. Dieser Review unterstreicht die Notwendigkeit qualitativ hochwertiger Studien, welche Vergleiche verschiedener Chemotherapie-Schemata, sowohl vor als auch nach der Operation sowie mit oder ohne Strahlentherapie vornehmen. Multizentrische, multinationale und kollaborative Studien von guter Qualität sind notwendig, um diese seltene Erkrankung zu untersuchen.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

M. Seel, freigegeben durch Cochrane Deutschland

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