Zusätzlich verabreichtes Jod zur Prävention von Sterblichkeit und unerwünschten Folgen bei der neurologischen Entwicklung von frühgeborenen Säuglingen

Fragestellung: Reduziert die zusätzliche Gabe von Jod das Sterberisiko oder verbessert sie die Gehirnentwicklung bei Frühgeborenen?

Hintergrund: Frühgeborene Säuglinge (mehrere Wochen zu früh) erhalten möglicherweise nicht die empfohlene Menge an Jod in ihrer Ernährung, da sowohl die Muttermilch bei Frühgeborenen, als auch die Ernährung, die im Krankenhaus über einen Tropf verabreicht wird, nicht genügend Jod enthält, um den erhöhten Bedarf zu decken. Jodmangel kann die Produktion von Schilddrüsenhormonen negativ beeinträchtigen, die für die Entwicklung von Gehirn und Lunge bei Neugeborenen wichtig sind. Angesichts der Bedenken, dass Jodmangel schädlich sein könnte, haben wir alle verfügbare Evidenz aus klinischen Studien überprüft, welche die Auswirkungen der zusätzlichen Gabe von Jod bei Frühgeborenen untersucht haben.

Studienmerkmale: Die Evidenz ist auf dem Stand von Februar 2018. Wir haben zwei relevante Studien (mit 1394 Säuglingen) gefunden. Beide Studien haben verlässliche Methoden verwendet, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse nicht verzerrt waren.

Hauptergebnisse Die Auswertung der Daten aus diesen Studien zeigte, dass Jod-Präparate bei Frühgeborenen die Sterbewahrscheinlichkeit nicht beeinträchtigen und die längerfristige Gehirnentwicklung nicht verbessert wird. Die Evidenz war äußerst zuverlässig.

Schlussfolgerungen: Die derzeit vorliegende Evidenz deutet darauf hin, dass routinemäßig zusätzlich verabreichtes Jod keinen wichtigen Nutzen für Frühgeborene hat.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

J. Gauch, freigegeben durch Cochrane Schweiz. Unterstützt von Fondation SANA.

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