Physiotherapie für die Behandlung der Parkinson-Krankheit

Trotz einer Vielfalt medizinischer und operativer Behandlungsmöglichkeiten für die Parkinson-Krankheit (PK) entwickeln die betroffenen Patienten mit der Zeit erhebliche körperliche Probleme. Mit einem Angebot geeigneter Behandlungsmaßnahmen verfolgen Physiotherapeuten das Ziel, Menschen mit PK darin zu unterstützen, ein größtmögliches Maß an Mobilität, Aktivität und Unabhängigkeit aufrechtzuerhalten. Es wird eine Bandbreite an bewegungstherapeutischen Rehabilitationsansätzen genutzt, mit dem Ziel der Steigerung der Lebensqualität durch die Verbesserung der körperlichen Fähigkeiten und die Verringerung des Auftretens von Folgeproblemen während des gesamten Krankheitsverlaufs. Es gibt Evidenz (einen wissenschaftlichen Beleg) dafür, dass Physiotherapie kurzfristig positive Auswirkungen auf die PK hat, allerdings ist bislang unklar, welcher physiotherapeutische Ansatz der wirksamste ist.

Nur randomisierte kontrollierte Studien wurden in diese Übersichtsarbeit eingeschlossen. Dies sind Studien, in denen eine Gruppe von Teilnehmern eine physiotherapeutische Behandlung erhält und mit einer anderen Gruppe verglichen wird, die eine andere physiotherapeutische Behandlung bekommt. Die Teilnehmer werden den Gruppen in zufälliger Weise zugeordnet, um das Risiko einer Verzerrung (engl. bias, Verfälschung der Ergebnisse) zu verringern.

Insgesamt wurden 43 randomisierte Studien mit 1.673 Teilnehmern als geeignet für diese Übersichtsarbeit identifiziert (durchschnittliche Studiengröße nur 39 Teilnehmer). Die Studien untersuchten eine Reihe physiotherapeutischer Behandlungsmaßnahmen; aus diesem Grund wurden sie anhand der eingesetzten Behandlungsart in Gruppen unterteilt (allgemeine Physiotherapie, Übungen, Laufbandtraining, „Cueing“ – eine spezielle Übungsform mit Anwendung von Hilfsreizen wie Klatschen oder Striche auf dem Boden –, Tanz oder Kampfsport). Trotz dieser Unterteilung unterschieden sich die verabreichten physiotherapeutischen Behandlungsmaßnahmen und die untersuchten Parameter (z. B. Lebensqualität, Ganggeschwindigkeit) so stark voneinander, dass die Ergebnisse der einzelnen Studien nicht zusammengefasst werden konnten.

Diese Übersichtsarbeit macht deutlich, dass ein breites Spektrum an physiotherapeutischen Techniken für die Behandlung der PK untersucht worden ist. Angesichts der geringen Zahl von Studienteilnehmern sowie der großen Unterschiede hinsichtlich der physiotherapeutischen Behandlungsmaßnahmen und der untersuchten Parameter gibt es keine ausreichende Evidenz dafür, den Einsatz eines bestimmten physiotherapeutischen Behandlungsansatzes gegenüber eines anderen Ansatzes für die Behandlung der PK zu bevorzugen.

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