Verwendung von Patienten-berichteten Endpunkt-Maßen, zur Beobachtung des Fortschritts bei Erwachsenen mit häufigen psychischen Störungen

Warum ist dieser Review wichtig?

Eine von sechs Personen leidet an einer häufigen psychischen Störungen (common mental health disorders (CMHD)), wozu auch Depressionen und Angststörungen gehören. Patienten-berichtete Endpunkt-Maße (PROMs) sind Fragebögen zu Symptomen, Funktionsfähigkeit und Beziehungen der Patienten. Die Verwendung von PROMs, um damit Fortschritte bei Menschen mit CMHDs zu beobachten, könnte sowohl Behandlungsendpunkte als auch die Handhabung von CMHDs verbessern.

Zielgruppe des Reviews

Menschen mit CMHDs; Gesundheitsexperten aus der medizinischen Grundversorgung, der Psychotherapie und psychologischen Gesundheitsdiensten; Gesundheitsbeauftragte.

Welche Fragen soll dieser Review beantworten?

Verbessert die Verwendung von PROMs zur Beobachtung von Fortschritten bei Menschen mit CMHDs gesundheitsrelevante Endpunkte einschließlich Symptomen, Lebensqualität und sozialer Fähigkeiten?

Ändert die Verwendung von PROMs bei Menschen mit CMHD die Art und Weise mit der ihren Problemen begegnet wird, einschließlich medikamentöser Therapie und Überweisungen an Spezialisten?

Welche Studien wurden in diesen Review eingeschlossen?

Studien-Datenbanken wurden durchsucht, um alle Studien mit hoher Qualität zu finden, in denen PROMs verwendet wurden, um die Behandlung von CMHDs zu beobachten und die bis Mai 2015 publiziert wurden. Es wurden nur randomisierte, kontrollierte Studien an Erwachsenen eingeschlossen, bei denen mehrheitlich eine CMHD diagnostiziert wurde.

17 Studien mit insgesamt 8.787 Teilnehmern wurden in den Review eingeschlossen, 9 aus dem Bereich psychische Gesundheit, 6 aus der Psychotherapie und 2 aus der medizinischen Grundversorgung.

Die Qualität der Studien wurde von ‘niedrig’ bis ‘moderat’ bewertet.

Was besagt die Evidenz aus diesem Review?

Ob die routinemäßige Beobachtung von CMHDs mit PROMs hilfreich ist, konnte in der Analyse, welche die Studienergebnisse entweder bezüglich der Verbesserung des Endpunkts Patientensymptome (12 Studien) oder der Veränderung der Behandlungsdauer für die jeweiligen Beschwerden (7 Studien) zusammenfasste, nicht eindeutig gezeigt werden. Änderungen der medikamentösen Therapie oder bezüglich Überweisungen an Spezialisten für eine weiterführende Therapie konnten nicht analysiert werden, weil nur 2 Studien davon berichteten. Ebenso wurden gesundheitsbezogene Lebensqualität, soziale Funktionsfähigkeit, unerwünschte Ereignisse und Kosten in sehr wenigen Studien berichtet.

Was sollte als Nächstes passieren?

Mehr Forschung von besserer Qualität ist nötig, vor allem in der Grundversorgung, wo die meisten CMHDs behandelt werden. In die Studien sollten Menschen mit eingeschlossen werden, die entweder mit Medikamenten oder mit Psychotherapie behandelt werden und sie sollten länger als sechs Monate lang beobachtet werden. Ebenso wie Symptome und Behandlungsdauer sollten Studien auch mögliche Schäden, Lebensqualität, soziale Fähigkeiten und die Kosten der Beobachtung messen.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

V. Labonté, freigegeben durch Cochrane Deutschland.

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