Einsatz von Kortikosteroiden zur Behandlung von Neugeborenen mit bakterieller Meningitis

Fragestellung: Verringert der Einsatz adjuvanter (begleitend verabreichter) Kortikosteroide bei Neugeborenen mit bakterieller Meningitis das Sterberisiko und die Möglichkeit von Spätkomplikationen in Form von neurologischen Entwicklungsstörungen?

Hintergrund: Neonatale Meningitis (Hirnhautentzündung bei Neugeborenen) ist eine häufige Ursache für Tod und dauerhafte Behinderungen bei Kindern auf der ganzen Welt, vor allem in Entwicklungsländern. In diesem Review untersuchten wir den Nutzen und die Sicherheit von begleitenden Kortikosteroidgaben bei der Behandlung von neonataler Meningitis.

Studienmerkmale: Wir identifizierten zwei Studien, die wir in unseren Review einschließen konnten.

Ergebnisse: Unserer Untersuchung zufolge kann die Verabreichung von Steroiden an Neugeborene mit Meningitis die Anzahl der Kinder verringern, die sonst sterben oder infolge der Krankheit ertauben würden. Dieser Nutzen wurde jedoch überwiegend in nur einer Studie beobachtet. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt scheint es, als seien Steroide nicht hilfreich bei der Verhinderung von Entwicklungsverzögerungen. Wir können aktuell keine weitreichenden Schlussfolgerungen ziehen, da die Evidenz, die wir fanden, beschränkt und von niedriger Qualität ist und sich ändern könnte, falls mehr Ergebnisse aus größeren und besser konzipierten Studien zur Verfügung stehen.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

S. Schmidt-Wussow, freigegeben durch Cochrane Schweiz.

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