Interventionen zur Verringerung von Operationen an falscher Stelle

Operationen an falscher Stelle sind seltene, aber schwerwiegende Ereignisse, die erhebliche Folgen für Patienten und Gesundheitsdienstleister haben können. Fehloperationen liegen dann vor, wenn ein chirurgisches oder invasives Verfahren an der falschen Körperstelle oder am falschen Patienten oder ein falsches Verfahren durchgeführt wird. In den letzten Jahren wurden zahlreiche Interventionen zur Verringerung von chirurgischen Fehlern oder zur Verhinderung von Operationen an falscher Stelle vorgeschlagen, die vor allem präoperative Überprüfungen wie die Entwicklung eines Universalprotokolls, Verfahren für die Markierung der Eingriffsstelle und für "time-out" (letztes Innehalten des Behandlungsteams unmittelbar vor dem Schnitt) umfassen. Dieser aktuelle Review enthält zwei unterbrochene Zeitreihen-Studien (ITS; Studien, in denen zu mehreren Zeitpunkten vor und nach einer Intervention Daten erhoben werden). Eine stammt aus dem ursprünglichen Review. Sie untersuchte eine gezielte Bildungsmaßnahme zur Verringerung von Fehloperationen, von der festgestellt wurde, dass sie ihre Inzidenz verringert. Eine weitere Studie untersuchte die Inzidenz von falschen Operationen vor und nach der Einführung des Universalprotokolls. Allerdings ist die Relevanz dieser Ergebnisse für die Wirkung der Intervention unsicher, da die Inzidenz aufgrund anderer unklarer Faktoren bereits vor der Einführung zurückging. Insgesamt umfasst dieser Review nun zwei Studien mit einer Evidenz von relativ geringer Qualität zu sehr spezifischen Populationen und mit geringer Übertragbarkeit auf ein breiteres Publikum.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

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