Verhaltenstherapien im Vergleich zu anderen psychologischen Therapien bei Depressionen

Depression ist eine der häufigen psychischen Erkrankungen, die durch eine anhaltend schlechte Stimmung und den Verlust des Interesses an angenehmen Aktivitäten gekennzeichnet ist, begleitet von einer Reihe von Symptomen wie Gewichtsverlust, Schlaflosigkeit, Müdigkeit, Energieverlust, unangemessenen Schuldgefühlen, Konzentrationsschwäche und krankhafte Gedanken an den Tod. Während Antidepressiva weiterhin die Grundlage für die Behandlung von Depressionen im Gesundheitswesen darstellen, sind psychologische Therapien nach wie vor wichtige alternative oder zusätzliche Interventionen bei depressiven Störungen. Heutzutage steht ein vielfältiges Angebot an psychologischen Therapien zur Verfügung (z.B. kognitive Verhaltenstherapien, Verhaltenstherapien, psychodynamische Therapien, humanistische Therapien und integrative Therapien). Es ist sehr wichtig zu wissen, ob eine Art von psychologischer Therapie wirksamer ist als eine andere und zu wissen, welche psychologische Therapie die wirksamste zur Behandlung von Depressionen ist. In diesem Review konzentrierten wir uns auf eine dieser Therapien - Verhaltenstherapien - weil sie relativ einfach durchzuführen sind und das Interesse an ihnen vor kurzem wiedererwacht ist. Verhaltenstherapien basieren in der Regel auf rein operanten und reagierenden Prinzipien, die darauf abzielen, die depressive Stimmung des Patienten durch Änderung seiner Verhaltensmuster zu verändern. Da eine Reihe von Modellen zur Verhaltenstherapie entwickelt wurden, kategorisierten wir in diesem Review die folgenden Ansätze als Verhaltenstherapien: Verhaltenstherapie (basierend auf Lewinsohns Modell, das sich auf die Steigerung angenehmer Aktivitäten konzentriert), Verhaltensaktivierung (entstanden aus der Verhaltenskomponente der kognitiven Verhaltenstherapie und basierend auf Jacobsons Arbeit aus dem Jahr 1996), Training der sozialen Fähigkeiten/Durchsetzungsfähigkeit und Entspannungstherapie.

In diesem Review bewerteten wir die Wirksamkeit und Akzeptanz von Verhaltenstherapien im Vergleich zu allen anderen psychologischen Therapien bei der Behandlung von Depressionen in der akuten Phase (weder Langzeit- noch behandlungsresistente Depressionen) bei Erwachsenen. In diesen Review wurden 25 randomisierte kontrollierte Studien eingeschlossen. Die Qualität der Evidenz in unserem Review ist niedrig, aufgrund von Problemen mit der Gestaltung der gefundenen Studien und wegen der mangelnden Genauigkeit unserer Ergebnisse. Obwohl wir feststellten, dass Verhaltenstherapien und alle anderen psychologischen Therapien gleichermaßen wirksam und akzeptabel sind, ist weitere Forschung erforderlich, um dieses Ergebnis zu bestätigen.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

M. Zelck, freigegeben durch Cochrane Deutschland.

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