Psychosoziale Interventionen bei Pflegeheimbewohnern zur Reduktion von Antipsychotika

In Pflegeheimen werden Antipsychotika regelmäßig verschrieben, um sogenannte "Verhaltensauffälligkeiten und psychologische Symptome von Demenzerkrankungen", wie Aufregung, Aggression oder Unruhe zu kontrollieren. Allerdings ist fraglich, ob Antipsychotika wirksam und sicher sind. Häufig treten unerwünschte Wirkungen wie Sedierung, Stürze und kardiovaskuläre Probleme auf. Daher sollten Antipsychotika soweit wie möglich vermieden werden. Dieser Review untersucht, ob psychosoziale Interventionen zur Reduktion der Gabe von Antipsychotika in Pflegeheimen wirksam sind. Unter psychosozialen Interventionen verstehen wir Programme, die unterschiedliche nicht-pharmakologische Komponenten beinhalten, wie etwa Gespräche mit dem Personal, mit den Bewohnern oder beiden. Wir schlossen vier randomisierte kontrollierte Studien in den Review ein. Alle Studien untersuchten, neben anderen Komponenten, Weiterbildungsmaßnahmen für das Personal in Pflegeheimen. Die methodologische Qualität von drei Studien war eingeschränkt, eine Studie zeigte hohe Qualität. Alle Studien zeigten, dass die Interventionen zu einer Reduktion des Einsatzes von Antipsychotika führten - die Gesamtstärke des Effekts bleibt jedoch unklar.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

D. Schoberer, freigegeben durch Cochrane Deutschland

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