Supported Employment für Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen

Unter Menschen mit psychischen Erkrankungen ist die Arbeitslosigkeit hoch. Es gibt verschiedene Programme, die Menschen mit psychischen Problemen Unterstützung bieten, wenn diese eine Beschäftigung suchen. Supported Employment versucht Menschen in wettbewerbsfähige Arbeitsplätze zu vermitteln. Die Menschen werden schnell in regulären Arbeitssettings platziert, wo sie intensive Unterstützung und Training von ‚Job Coaches‘ erhalten.

Individual placement and support (IPS) ist ein spezifischeres Programm. Es umfasst:das Finden lokaler Arbeitsplätze; eine zügige Stellensuche; die Wahlmöglichkeit der Klienten, was sie von der Arbeitsvermittlung möchten; die enge Zusammenarbeit zwischen dem Team der Arbeitsvermittlung und dem Team der psychiatrischen Versorgung; die Berücksichtigung der Job-Präferenz der Klienten, ihrer Stärken und Arbeitserfahrung; kontinuierliche und, wenn nötig, langfristige individuelle Unterstützung; sowie die Vorteile von Beratung. Arbeitsspezialisten arbeiten daran die Job-Interessen der Menschen herauszufinden, helfen bei der Stellensuche, bieten Unterstützung bei der Arbeit und beauftragen andere unterstützende Dienstleister. IPS nutzt gezieltes Aufsuchen, um Training, Beratung und berufsbezogene Unterstützung in der Gemeinde zu erbringen. Augmented Supported Employment (erweitertes Supported Employment) kombiniert berufliche Unterstützung mit anderen ergänzenden Methoden, wie beispielsweise Training der Sozialkompetenz, Motivationsklassen und verschiedenen Arten der Rehabilitation. Es gibt zahlreiche und verschiedenste andere Ansätze, wie etwa: Job-Workshops; Arbeitsberatung; Peer Support; Partnerschaften mit Unternehmen sowie das Clubhaus-Modell, welches Training, Arbeitserfahrung, Peer Support und Übergangsbeschäftigung und IPS umfasst, weil dabei nicht nach sofortiger und wettbewerbsfähiger Beschäftigung gesucht wird. Nichtsdestotrotz beinhalten alle Ansätze Phasen der Vorbereitung, Schulung und Training am Arbeitsplatz.

Dieser Review vergleicht Supported Employment und IPS mit anderen Ansätzen um Arbeit zu finden. Aus einer Gesamtmenge von 2259 Menschen mit psychischen Problemen in 14 Studien zieht der Review zwei Hauptergebnisse:1) Supported Employment steigert die Dauer und die Beschäftigungszeit der Menschen.2) Menschen im Supported Employment finden schneller eine Beschäftigung. In Bezug auf diese beiden Aspekte sind Supported Employment und IPS besser als andere Ansätze. Aber es gibt nur begrenzte Informationen oder messbare Unterschiede in Hinblick auf andere wichtige Angelegenheiten der Dienstleistungsnutzer.

Beispielsweise finden sich nur wenige Informationen zu Themen wie Verbesserung der Lebensqualität, Einfluss auf die psychische Gesundheit der Menschen, Tage im Krankenhaus und Kosten. Zudem basieren die Hauptergebnisse des Reviews auf begrenzter statistischer Evidenz, die hauptsächlich aus Studien stammt, die in Nordamerika und Europa durchgeführt wurden. Zukünftige Studien sollten ein breiteres Spektrum an Informationen und Endpunkten adressieren. Längere Studien werden gebraucht, um zu überprüfen, wie lange die Wirkung von Supported Employment anhält.

Die englische Version dieser Zusammenfassung wurde von Ben Gray von RETHINK verfasst.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

C. Meiling, R. Oltman, freigegeben durch Cochrane Deutschland.

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