Es liegt nur unzureichende Evidenz zur Empfehlung von heller Lichttherapie bei Demenz vor

Dieser aktualisierte Review untersuchte die Wirksamkeit von Lichttherapie in Bezug auf die Verbesserung der Kognition, Aktivitäten des täglichen Lebens, des Schlafs, herausforderndem Verhalten und mit Demenz assoziierten psychiatrischen Symptomen. Hierzu wurden Daten aus 11 Studien in die Analyse einbezogen.

Ruhe-Aktivitäts- sowie Schlaf-Wach-Zyklen werden durch den angeborenen Tagesrhythmus gesteuert, der durch die Suprachiasmatischen Kerne (SCK) des Hypothalamus erzeugt wird. Veränderungen im SCK scheinen die biologische Grundlage für Veränderungen im Schlafmuster von Menschen mit Demenz zu sein und können möglicherweise durch eine Stimulation des SCK mit Licht rückgängig gemacht werden.

Die Lichtquellen in den eingeschlossenen Studien waren ein Lichtkasten, der etwa einen Meter entfernt in Höhe des Gesichtsfeldes der Teilnehmer platziert war, eine am Kopf getragene Lichtblende, Deckenleuchten oder eine Sonnenauf- und Untergangssimulation, die eine natürliche Dämmerung simuliert.

Es zeigte sich keine Wirkung von Lichttherapie auf kognitive Funktion, Schlaf, Agitation sowie mit Demenz assoziierten psychiatrischen Symptomen. Die Ergebnisse zu einem einzelnen Endpunkt in einer einzelnen Studie, die eine positive Wirkung auf Aktivitäten des täglichen Lebens zeigt, sollten mit Vorsichtig interpretiert und zunächst repliziert werden, bevor sie als Grundlage für eine Empfehlung zur Anwendung von heller Lichttherapie dienen können.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

M. N. Dichter, freigegeben durch Cochrane Deutschland

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