Aufklärung über Familienplanung für Frauen, die gerade entbunden haben

Eine Beratung zur Familienplanung ist für die meisten Frauen, die gerade entbunden haben, Standard. Nur wenige Anbieter und Forschende haben untersucht, wie gut die Beratung funktioniert. Wir wissen nicht, ob Frauen nach der Geburt Familienplanung wünschen oder ob sie sich erneut an Gesundheitsversorger wenden, um sich über die Familienplanung beraten zu lassen. Frauen möchten möglicherweise vor der Geburt und nach der Entlassung aus dem Krankenhaus über Familienplanung sprechen. Frauen können es auch vorziehen, nebst Familienplanung auch andere Gesundheitsfragen zu besprechen. In diesem Review haben wir die Auswirkungen von Aufklärungsprogrammen zur Familienplanung für Frauen untersucht, die gerade ein Kind bekommen haben.

Bis Juni 2015 haben wir nach Studien zur Aufklärung über Familienplanung nach der Geburt eines Kindes gesucht. Wir haben Forschende auch angeschrieben, um weitere Studien zu finden. In den Studien sollte untersucht werden, inwieweit das Programm die Nutzung der Familienplanung beeinflusst. Das Programm muss innerhalb eines Monats nach der Geburt stattgefunden haben. Wir gaben die Daten in RevMan ein und untersuchten die Auswirkung anhand des Odds Ratios. Wir betrachteten auch die Qualität der Untersuchungsmethoden.

Wir fanden 12 Studien mit 4145 Frauen. Acht Studien stammten aus den USA, die übrigen aus Australien, Nepal, Pakistan und Syrien. Vier Studien sahen eine Beratungssitzung vor der Entlassung aus dem Krankenhaus vor. Von acht Studien mit mehr als einem Kontakt konzentrierten sich fünf Studien auf Teenager. Drei der fünf hatten Hausbesuche, eine bot Klinikdienste an, und eine hatte persönliche und telefonische Kontakte. Von den drei Studien mit Frauen und Teenagern untersuchten zwei Hausbesuchs Programme und eine telefonische Beratung

Die Ergebnisse von sechs Studien waren von moderater Qualität. In einer Studie mit Jugendlichen hatte die Gruppe mit häuslicher Beratung weniger Zweitgeburten innerhalb von zwei Jahren als die Kontrollgruppe. Von den Studien, die eine niedrige Qualität der Evidenz aufwiesen, zeigten zwei eine gewisse Wirkung. Sechs Monate nach der Geburt verhüten in Nepal mehr Frauen, die direkt nach der Entbindung beraten wurden, als Frauen, die später oder gar nicht beraten wurden. In Australien wendeten mehr Jugendliche, die an einem speziellen Hausbesuchsprogramm teilnahmen, nach sechs Monaten die Familienplanung korrekt an als diejenigen, die an normalen Hausbesuchen teilnahmen.

Die Ergebnisse waren insgesamt von moderater bis niedriger Qualität. Die meisten von ihnen, die eine gewisse Wirkung hatten, waren von niedriger Qualität. Durch eine bessere Programmgestaltung und -durchführung könnten sie gestärkt werden. Dennoch könnten einige Programme für manche Kontexte zu teuer sein.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

S. A. Genier, A. Walther, freigegeben durch Cochrane Schweiz. Unterstützt von Fondation SANA (www.fondation-sana.ch).

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