Alleinige Behandlung mit Laserkoagulation bei diabetischem Makulaödem

Was ist das Ziel dieses Reviews?
Das Ziel dieses Cochrane Reviews war es, herauszufinden, ob Laserkoagulation hilfreich für die Behandlung von diabetischem Makulaödem ist. Cochrane Forscher suchten und analysierten alle relevanten Studien, um diese Frage zu beantworten und fanden 24 Studien.

Hauptaussagen
Dieser Review zeigte, dass Laserkoagulation das Risiko für einen Sehverlust mindern könnte. Neuere (leichtere) Typen der Laserkoagulation könnten auch besser wirken als die Standardlaser. Derzeit laufen Studien zu diesen neuen Arten von Lasern.

Was wurde in diesem Review untersucht?
Diabetes ist eine Erkrankung, bei der der Blutzucker einer Person zu hoch ist. Manche Personen mit Diabetes könnten Probleme mit ihren Augen aufgrund diabetischer Retinopathien entwickeln. Dies ist dadurch bedingt, dass Diabetes die kleinen Blutgefäße im hinteren Teil des Auges (Retina) beeinträchtigt. Menschen mit diabetischer Retinopathie können eine Schwellung im zentralen hinteren Teil des Auges entwickeln. Dies ist bekannt als diabetisches Makulaödem. Es ist wichtig, das diabetische Makulaödem zu behandeln, da es zu Sehverlust führen kann.

Augenärzte können den hinteren Teil des Auges mit kleinen Laserverbrennungen behandeln, mit dem Ziel, die Wahrscheinlichkeit für einen Sehverlust aufgrund von einem diabetischen Makulaödem zu reduzieren. Dies wird als Laserkoagulation bezeichnet. Bei den neueren Typen der Laserkoagulation, bekannt als unterschwellige Laser, werden die Laserverbrennungen unter Nutzung von weniger Energie angewandt und führen möglicherweise zu weniger Schäden. Verschieden Arten von Lasern können genutzt werden. Die hauptsächlichen Lasertypen sind Argon- oder Dioden-Laser

Was sind die Hauptergebnisse des Reviews?
Die Cochrane Forscher fanden 24 relevante Studien. Neun der Studien waren aus Europa, sieben aus den USA und vier aus Asien. Die restlichen waren aus Afrika, Australien, Südamerika und eine Studie fand in Europa und Asien statt. Manche der Studien verglichen die Laserkoagulation mit keiner Laserkoagulation bei Menschen mit diabetischem Makulaödem. Andere Studien verglichen unterschiedliche Intensitäten des Lasers, zum Beispiel verglichen sie unterschwellige Laser mit den Standardlasern. Andere Studien vergleichen verschiedene Typen von Lasern (hauptsächlich Argon- und Dioden-Laser).

Die Cochrane Forscher bestimmten, wie vertrauenswürdig die Evidenz für jedes Ergebnis im Review war. Sie schauten nach Faktoren, die die Evidenz weniger vertrauenswürdig machen könnten, wie Probleme mit der Art, wie Studien durchgeführt wurden, sehr kleinen Studien oder nicht eindeutigen Ergebnissen zwischen Studien. Ebenso schauten sie nach Faktoren, die die Evidenz vertrauenswürdiger machen könnten, wie sehr große Wirkungen. Sie teilten jedes Ergebnis ein in sehr niedrige, niedrige, moderate oder hohe Vertrauenswürdigkeit.

Dieser Review zeigte, dass:

• Menschen mit diabetischem Makulaödem, die mit Laser behandelt wurden, über ein bis drei Jahre weniger wahrscheinlich die Sehkraft verloren als Menschen ohne Laserbehandlung (moderate Vertrauenswürdigkeit der Evidenz). Bei ihnen traten auch mit größerer Wahrscheinlichkeit Verbesserungen der Anzeichen für ein diabetisches Makulaödem im hinteren Teil des Auges auf;
• Evidenz von niedriger Vertrauenswürdigkeit deutete darauf hin, dass unterschwellige Laser gleich oder möglicherweise besser als die Standardlasertherapie sein könnten. Derzeit laufen Studien zu unterschwelligen Lasern.
• es gab keine eindeutige Evidenz für einen Unterschied zwischen den verschiedenen Lasertypen (im Besonderen Argon- oder Diodenlaser).
• es gab keine wichtigen unerwünschten Wirkungen nach der Laserbehandlung.

Wie aktuell ist dieser Review?
Die Cochrane Forscher suchten nach Studien, die bis zum 24. Juli 2018 veröffentlicht wurden.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

J. Metzing, freigegeben durch Cochrane Deutschland.

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