Auswirkungen von eingeschränktem Koffeinkonsum der Schwangeren auf das Ungeborene, das Neugeborene sowie auf schwangerschaftsbezogene Endpunkte

Koffein ist ein anregendes Mittel, das in Tee, Kaffee, Cola, Schokolade und einigen rezeptfreien Medikamenten vorkommt. Da die gefundenen Ergebnisse in der Fachliteratur widersprüchlich sind, fällt es Gesundheitsexperten schwer, Schwangere zum Thema Koffeinvermeidung zu beraten. Während der Schwangerschaft dauert der Abbau von Koffein im Blut der werdenden Mutter länger. Einige Autoren von Beobachtungsstudien gelangten zu dem Schluss, dass die Einnahme von Koffein schädlich für das Ungeborene ist und Wachstumsstörungen, ein geringeres Geburtsgewicht, Frühgeburten oder Totgeburten verursacht. Das Neugeborene könnte auch unter Entzugserscheinungen leiden, wenn die Schwangere hohe Koffeinmengen zu sich genommen hat (mehr als acht Tassen Kaffee pro Tag).

Zwei Studien erfüllten die Einschlusskriterien, doch nur eine davon trug Daten zu den Endpunkten, die von Interesse sind, bei. Diese Studie wurde in Dänemark durchgeführt. Frauen, die weniger als 20 Wochen schwanger waren, wurden nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt: 568 Frauen tranken koffeinhaltigen und 629 Frauen tranken entkoffeinierten Instantkaffee. In der frühen Schwangerschaft drei Tassen Kaffee pro Tag zu trinken, hatte weder einen Einfluss auf das Geburtsgewicht noch auf die Anzahl der Frühgeburten oder Fälle von Wachstumsstörungen.

Beide berücksichtigten Studien waren randomisierte kontrollierte Studien. In einer dieser Studien wurden Schwangere nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt: Kaffee mit oder ohne Koffein. Es blieb in der anderen Studie unklar, ob die Zuordnung zu den Gruppen hinreichend verdeckt vorgenommen wurde. Die Verblindung des Personals und der Teilnehmenden war in beiden Studien zufriedenstellend, während eine Verblindung derjenigen, die den Endpunkt beurteilten, nicht klar erläutert wurde. Die Einhaltung der Studienvorgaben (attrition bias) wurde in einer Studie nicht genau erklärt. Die Ergebnisse der einen Studie, welche die Daten für die Analyse lieferte, zeigten keinen Zusammenhang zwischen dem Vermeiden von Koffein und dem Geburtsgewicht, der Anzahl an Frühgeburten oder Wachstumsverzögerungen.

Zwei Endpunkte wurden genauer betrachtet und ihre Qualität durch die GRADE-Methoden bewertet. Die Qualität der Evidenz für diese beiden Endpunkte, Geburtsgewicht und die Anzahl an Frühgeburten, wurde als niedrig eingestuft. Zum einen wegen der relativ kleinen Stichprobengrössen und zum anderen wegen der weiten Konfidenzintervalle in der einzigen eingeschlossenen Studien, die Daten für den Review beitrugen.

Es gibt keine ausreichende Evidenz, um den Einfluss von Koffein auf das Geburtsgewicht und auf andere Endpunkte in Bezug auf die Schwangerschaft zu bestätigen oder zu widerlegen.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

J. Honegger, C. Loytved, freigegeben durch Cochrane Schweiz

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