Erkennung von wiederkehrendem Darmkrebs durch Blutuntersuchungen auf Carcinoembryonales Antigen (CEA)

Hintergrund

Nach einer Krebsoperation im Dickdarm oder Rektum (kolorektales Karzinom) werden die meisten Patienten mindestens fünf Jahre lang engmaschig überwacht, um frühzeitig Anzeichen für das Wiederauftreten des Krebses zu erkennen. Tritt dieser Fall ein, verursacht er in der Regel den Anstieg eines Blutproteins namens CEA (Carcinoembryonales Antigen). Ein erhöhter CEA-Wert lässt sich durch einen Bluttest bestimmen, der nach einer Darmkrebsoperation normalerweise alle 3 bis 6 Monate durchgeführt wird. Patienten mit erhöhten CEA-Werten werden dann mittels Bildgebung (in der Regel eine Computertomographie (CT) von Brust, Bauch und Becken) genauer untersucht. Wir führten diesen Review durch, um herauszufinden, ab welchem CEA-Wert genauere Untersuchungen folgen sollten.

Hauptergebnisse

Dieser Review zeigt, dass ein niedriger Schwellenwert die Anzahl echter Fälle von wiederkehrendem kolorektalem Karzinom (Rezidiv) erhöht (richtig positiv), andererseits jedoch auch unnötige Besorgnis schafft, indem dadurch zu viele Fälle als bedenklich eingestuft werden, bei denen es sich nicht um ein Rezidiv handelt (falsch positiv). Zusätzlich zeigt dieser Review, dass bei bis zu 20 % der Patienten mit einem tatsächlichen Rezidiv der CEA-Wert nicht erhöht ist (falsch negativ). Die gegenwärtige Evidenz unterstützt die Anwendung des höchsten beurteilten Schwellenwertes (10 µg/l), aber auch die Notwendigkeit, ein weiteres Diagnosemittel einzusetzen (z. B. eine Computertomographie von Brust, Bauch und Becken nach 12 bis 18 Monaten), um alle Fälle zu erfassen.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

S. Schmidt-Wussow, freigegeben durch Cochrane Schweiz.

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