Beschäftigungsbedingte Steuervergünstigungen für Familien und deren Einfluss auf den Gesundheitszustand von Erwachsenen

Bei Familien mit geringem und mittlerem Einkommen wird vermutet, dass Steuervergünstigungen für Erwerbstätige (in-work tax credit for families, IWTC), zur Verminderung von Armut und Arbeitslosigkeit, den Gesundheitszustand von Erwachsenen verbessern könnten (da sich beide negativ auf die Gesundheit auswirken können).

Dieser Review wollte die Wirkungen von IWTCs auf gesundheitliche Endpunkte bei Erwachsenen im erwerbsfähigen Alter (18 bis 64 Jahre) untersuchen.

Dieser Review schloss randomisierte und quasi-randomisierte kontrollierte Studien, Kohortenstudien, kontrollierte Vorher-Nachher-Studien und unterbrochene Zeitreihen (mehrere Messungen vor und nach einer Intervention oder einem natürlich eintretenden Ereignis) zu IWTCs bei Erwachsenen im erwerbstätigen Alter ein. Wir schauten nach Studien, welche die folgenden Endpunkte berichteten: durch Erwachsene selbsteingeschätzte allgemeine Gesundheit; psychische Gesundheit/psychische Belastung; psychische Erkrankung; Übergewicht/Fettleibigkeit; Alkohol- und Tabakkonsum.

Fünf Studien mit insgesamt 5.677.383 Teilnehmern (allesamt Frauen) wurden in diesen Review eingeschlossen. Diese Studien wurden alle in den USA durchgeführt. Dadurch, dass all diese nicht-experimentellen Studien erhebliche systematische Fehler in der Datenanalyse aufwiesen, beurteilten wir die Qualität dieser Studien insgesamt als sehr niedrig.

Dieser Review fand schwache Evidenz dafür, dass erwerbsbedingte Steuervergünstigungen für Familien keine Wirkung auf den Gesundheitszustand haben. Es gibt jedoch gemischte Evidenz aus einigen Studien, welche andeuten, dass die Raucherquote abnimmt.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

Koordination durch Cochrane Schweiz.

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