Programme in Grundschulen, die durch Verhaltensänderungen bei Kindern beitragen sollen, Zahnverfall vorzubeugen

Die Verbesserung der Zahngesundheit von Kindern ist weltweit ein Schwerpunkt der öffentlichen Gesundheit. Derzeit leiden weltweit 60% bis 90% aller Fünfjährigen an Zahnverfall. Um zu verstehen, was frühzeitig getan werden kann, um ein gutes Zahnhygiene-Verhalten aufzubauen, ist ein Grundverständnis der wichtigsten Verhaltensweisen nötig, die entweder dem Zahnverfall bei Kindern vorbeugen (zwei Mal am Tag Zähne mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta putzen) oder ihn begünstigen (zuckerhaltige Zwischenmahlzeiten). Grundschulen bieten ein gutes Umfeld, um verhaltensbezogene Massnahmen zu testen, die entwickelt wurden, um gute Verhaltensmuster beim Zähneputzen und bei Zwischenmahlzeiten zu fördern und zu festigen.

Der vorliegende Review untersuchte, wie erfolgreich die Massnahmen in den geeigneten Studien waren, die Zahngesundheit von Kindern zwischen 4 und 12 Jahren zu verbessern. Die letzte Suche nach relevanten Studien wurde am 18. Oktober 2012 durchgeführt.

Interventionen waren Programme, die Kinder befähigten

∙  ihr Zahnputzverhalten anhaltend zu verändern.
∙  die Menge und Anzahl an Essen und Getränken zu vermindern, die Karies verursachen.

Die Studien sollten einen Schulungsanteil enthalten, welcher Fähigkeiten vermittelte oder Anweisungen gab und eine oder mehrere anerkannte Techniken zur Verhaltensänderungen vermittelte.

Von 1518 möglichen Studien wurden nur vier als hinreichend relevant und mit ausreichend hoher Qualität bewertet, um im Review berücksichtigt zu werden. Eine kleine Studie zeigte, dass Kinder in der Interventionsgruppe mit einer Verahltensänderung während der Studie weniger Karies bekamen. Drei Studien zeigten, dass Kindern in Interventionsgruppen mit einer Verhaltensänderung weniger Zahnbelag (verbesserte Mundhygiene) hatten. Weitere Forschung ist notwendig, um diese Ergebnisse zu bestätigen.

Die Zahngesundheit der 4- bis 12-jährigen ist ein wichtiges Thema, da eine Verminderung des Zahnverfalls in dieser Gruppe einen positiven Einfluss auf die Gesundheit allgemein hätte, insbesondere bei denjenigen, die unter ärmsten Verhältnissen leben. Mittels weiterer qualitativ hochwertigen Forschungsarbeiten mit gut durchdachten Programmen kann herausgefunden werden, welche Techniken am wirksamsten sind, um das Verhalten von Kindern und Eltern dahingehend zu ändern, das richtiges Zähneputzen gefördert und zuckerhaltige Zwischenmahlzeiten unterlassen werden.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

M. Rancea, Koordination durch Cochrane Schweiz

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