Bewegungsorientierte kardiale Rehabilitation (Herz-Rehabilitation) bei Herzinsuffizienz

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Hintergrund

Menschen mit Herzinsuffizienz leiden unter Müdigkeit und Kurzatmigkeit. Dies wirkt sich negativ auf ihre alltäglichen Aktivitäten und ihre gesundheitsbezogene Lebensqualität aus. Sie haben ein erhöhtes Risiko für Krankenhauseinweisungen und Todesfälle.

Studienmerkmale

Wir durchsuchten die wissenschaftliche Literatur nach randomisierten kontrollierten Studien (Studien, in denen zwei oder mehr Behandlungsmaßnahmen, möglicherweise einschließlich einer Vergleichsbehandlung oder keiner Behandlung, verglichen werden, indem die Teilnehmer den Studiengruppen nach dem Zufallsprinzip zugeordnet werden). Wir untersuchten die Wirksamkeit einer bewegungsorientierten Rehabilitation im Vergleich zu keiner Bewegung bei Erwachsenen (über 18 Jahre) mit Herzinsuffizienz. Wir berücksichtigten Herzinsuffizienzen aufgrund einer verringerten Ejektionsfraktion (HFrEF, von engl. „heart failure with reduced ejection fraction“) (d. h. die Kammern des Herzens ziehen sich weniger zusammen und als Folge davon wird ein geringeres Blutvolumen durch den Körper gepumpt). Wir berücksichtigten auch Herzinsuffizienzen mit erhaltener Ejektionsfraktion (HFpEF, von engl. „heart failure with preserved ejection fraction“) (d. h. die Herzkammern ziehen sich normal zusammen, entspannen sich aber nicht effizient, was zu einem kleineren Blutvolumen führt, das durch den Körper gepumpt wird). Unsere Suche ist auf dem Stand von Januar 2018.

Hauptergebnisse

Wir fanden 44 Studien, die 5.783 Personen mit Herzinsuffizienz, größtenteils mit HFrEF, einschlossen. Die Ergebnisse dieser Aktualisierung stimmen weitgehend überein mit denen der vorherigen Version dieses Cochrane Reviews (aus 2014). Sie zeigen einen großen Nutzen einer bewegungsorientierten Rehabilitationen, die eine wahrscheinliche kurzfristige Verringerung des Risikos von Krankenhauseinweisungen sowie das Potenzial für eine Reduktion der Einweisungen bei Herzinsuffizienz beinhalten. Die Wirkung einer bewegungsorientierten Rehabilitation auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität ist unsicher, da die Qualität der Evidenz sehr niedrig ist. Eine bewegungsorientierte Rehabilitation bewirkt in Studien mit einer Nachbeobachtungszeit von weniger als 12 Monaten möglicherweise nur einen kleinen oder keinen Unterschied in der Gesamtsterblichkeit. Weitere Evidenz wird benötigt, um die Wirkungen einer bewegungsorientierten Rehabilitation bei Menschen mit HFpEF und den Einfluss alternativer Modelle der Bereitstellung wie z. B. häuslicher Programme zu zeigen.

Qualität der Evidenz

Die neueren Studien wurden im Allgemeinen besser berichtet und weisen ein niedriges bis moderates Risiko für Bias auf. Wir bewerteten die Qualität der Evidenz mit der GRADE-Methode für alle gemessenen Endpunkte von hoch bis sehr niedrig. Häufige Gründe für die Herabstufung der Endpunkte waren, dass die Ergebnisse uneinheitlich und/oder ungenau waren.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

M. Davia, freigegeben durch Cochrane Deutschland.

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