Mefloquin zur Malariavorbeugung bei schwangeren Frauen

Was ist das Ziel dieses Reviews?

Das Ziel dieses Cochrane Reviews war herauszufinden, ob das Malariamedikament Mefloquin wirksam und sicher zur Vorbeugung (Prophylaxe) von Malaria bei schwangeren Frauen ist, die in dauerhaften Übertragungsgebieten leben. Wir fanden sechs relevante Studien, die uns dabei helfen, diese Frage zu beantworten.

Hauptaussagen

Das Malariamedikament Mefloquin ist wirksam für die Malariavorbeugung bei schwangeren Frauen. Das Medikament wurde in Bezug auf negative Schwangerschaftsausgänge, wie niedriges Geburtsgewicht, Frühgeburten, Totgeburten und Schwangerschaftsabbrüche sowie angeborene Fehlbildungen als sicher befunden. Es wird allerdings schlechter vertragen als andere Malariamedikamente.

Was wurde in diesem Review untersucht?

Schwangere Frauen sind anfällig für Malariainfektionen, besonders wenn sie HIV haben. Die Folgen von Malaria während der Schwangerschaft können schwerwiegend sein und schlechte gesundheitsbezogene Endpunkte für die Frauen und ihre Kinder bedeuten. Aus diesem Grund wird Frauen in Gebieten, in denen Malaria dauerhaft übertragen wird empfohlen, zur Vorbeugung einer Malariainfektion unter Moskitonetzen zu schlafen und wirksame Medikamente (wie Sulfadoxin-Pyrimethamin oder Cotrimoxazol im Falle einer HIV-Infektion) als Chemoprävention gegen Malaria während der Schwangerschaft einzunehmen.

Dieser Cochrane Review untersuchte die Wirkungen von Mefloquin zur Malariavorbeugung bei HIV-infizierten und nicht-infizierten schwangeren Frauen.

Was sind die Hauptergebnisse des Reviews?

Wir fanden insgesamt sechs relevante Studien, von denen fünf in Afrika südlich der Sahara und eine in Thailand zwischen 1987 und 2013 durchgeführt wurden. Diese Studien verglichen Mefloquin mit Placebo oder anderen Malariamedikamenten, die zurzeit zur Malariavorbeugung bei schwangeren Frauen empfohlen werden. Der Review zeigt Folgendes:

Im Vergleich mit Sulfadoxin-Pyrimethamin, erreicht Mefloquin als Chemoprävention bei Frauen ohne HIV:

◦eine Reduktion der Risiken für mütterliche periphere Parasitämie (Anwesenheit von Malariaparasiten im Blut) und Anämie bei der Entbindung;
◦ keinen Unterschied in der Prävalenz von unerwünschten Schwangerschaftsausgängen (wie niedriges Geburtsgewicht, Frühgeburten, Totgeburten und Schwangerschaftsabbrüchen, sowie angeborene Fehlbildungen) und der Inzidenz von klinischen Malariaepisoden während der Schwangerschaft; und
◦ erhöhte Risiken von unerwünschten Ereignissen im Zusammenhang mit dem Medikament, einschließlich Erbrechen, Müdigkeit/Schwäche und Schwindel.

• Im Vergleich mit Cotrimoxazol-Prophylaxe allein erreicht Mefloquin als Chemoprävention mit Cotrimoxazol zusammen bei HIV-infizierten Frauen:

◦ eine Reduktion des Risikos für mütterliche periphere Parasitämie bei der Entbindung und des Risikos für Plazenta-Malaria,
◦ keinen Unterschied in der Prävalenz von unerwünschten Schwangerschaftsausgängen (wie niedriges Geburtsgewicht, Frühgeburten, Totgeburten und Schwangerschaftsabbrüchen, sowie angeborene Fehlbildungen) und in der Inzidenz von klinischen Malariaepisoden während der Schwangerschaft; und
◦ ein erhöhtes Risiko von unerwünschten Ereignissen im Zusammenhang mit dem Medikament wie Erbrechen und Schwindel.

Insgesamt stellt der hohe Anteil von unerwünschten Ereignissen im Zusammenhang mit Mefloquin eine bedeutende Barriere für seine Wirksamkeit in der Malariavorbeugung bei schwangeren Frauen dar.

Wie aktuell ist dieser Review?

Die Autoren des Review suchten bis zum 31. Januar 2018 nach Studien.

Zielsetzungen: 


Anmerkungen zur Übersetzung: 

H. M. Abdulazeem, freigegeben durch Cochrane Deutschland.

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