Antikörpertherapien gegen Lymphome bei Kindern

Fragestellung

Das Ziel dieses Reviews bestand darin, die Wirkung der Behandlung von Lymphomen bei Kindern mit Antikörpertherapien im Hinblick auf Überleben, Rückfallquoten und Ansprechen auf die Behandlung im Vergleich mit Behandlungen ohne Antikörpertherapie zu bewerten. Weiterhin wollten wir die Wirkung von Antikörpertherapien auf die Lebensqualität und auf Nebenwirkungen auswerten.

Hintergrund

Lymphome sind die dritthäufigste Krebsform im Kindesalter. Es handelt sich um eine Krebserkrankung des Lymphsystems, das zum Immunsystem gehört und den Körper vor Infektionen schützt. Häufig treten Lymphome als schmerzlose Knoten auf; Anzeichen und Symptome sind meist auf lokale Kompression (Zusammendrücken von Gewebe) zurückzuführen, es treten aber auch andere Anzeichen und Symptome wie Fieber und Gewichtsverlust auf. Die Heilungsrate ist hoch und liegt bei über 80 %, doch in den letzten Jahren konnte diese Rate nicht mehr gesteigert werden. Darüber hinaus sind die Heilungsraten bei einem Rückfall deutlich geringer. Die Langzeitwirkungen der Chemotherapie (Chemikalien zur Behandlung von Krebs) geben Anlass zu großer Sorge. Es müssen daher neue Behandlungen entwickelt werden. Antikörper werden von unserem Körper hergestellt, um Infektionen zu bekämpfen. Behandlungen mit Antikörpern (Antikörpertherapie) sind eine erfolgreiche neue Behandlungsmöglichkeit bei Erwachsenen mit Lymphomen. Keine der für krebskranke Erwachsene verfügbaren therapeutischen Antikörper wurden jedoch für die Behandlung kindlicher Lymphome zugelassen. Monoklonale Antikörper sind Proteine, die spezifische Proteine auf der Oberfläche unserer Körperzellen erkennen und sich an sie binden. Diese Bindung könnte in der Krebstherapie genutzt werden. Die Antikörperbindung könnte direkt zum Zelltod führen oder die Zellen markieren, die der Körper mithilfe seines Immunsystems beseitigen muss.

Suchdatum

Die Suche erfolgte am 8. Oktober 2014.

Studienmerkmale

Wir schlossen nur Studien ein, in denen der Einsatz einer Antikörpertherapie bei identischen Gruppen von Kindern mit der Standardversorgung verglichen wurde.

Finanzierungsquellen der Studien

Wir schlossen keine Studien in unsere Analyse ein.

Hauptergebnisse

Wir fanden keine Studien. Die Autoren analysierten 27 Veröffentlichungen, in denen die Sicherheit und Verträglichkeit von zwei Antikörpertherapien (Rituximab und Brentuximab Vedotin) an Kindern mit unterschiedlichen Arten von Lymphomen untersucht wurden. Diese Studien zeigten, dass die Antikörpertherapie unbedenklich in der Anwendung bei Kindern ist und gut vertragen wird. Weiterhin scheint es eine positive Wirkung auf die Überlebensraten zu geben. Um die Wirkungen weiter auszuwerten, müssen randomisierte kontrollierte Studien durchgeführt werden, also klinische Studien, in denen die Teilnehmer nach dem Zufallsprinzip auf eine von zwei oder mehr Behandlungsgruppen verteilt werden.

Statistische Methoden

Wir führten keine Analysen durch.

Qualität der Evidenz

Wir fanden keine Studien.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

S. Schmidt-Wussow, freigegeben durch Cochrane Schweiz.

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