Orale, nicht-steroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAIDS) für den Einsatz gegen neuropathischen Schmerz bei Erwachsenen

Neuropathischer Schmerz ist ein Schmerz, der von geschädigten Nerven, aus dem Rückenmark oder vom Gehirn herrührt. Er unterscheidet sich von Schmerz, der über gesunde Nervenbahnen von einem beschädigten Gewebe aus übertragen wird (nach z.B. einem Sturz oder Schnitt oder von einer Arthose im Knie). Neuropathischer Schmerz wird mit anderen Medikamenten behandelt, als jener, der von beschädigtem Gewebe stammt, doch Medikamente, die gegen Depressionen oder Epilepsie eingesetzt werden, können bei manchen Personen mit neuropathischem Schmerz auch sehr wirksam sein.

Von üblich verwendeten Schmerzmitteln, wie Ibuprofen (ein nicht-steroidales, entzündungshemmendes Medikament oder NSAR) nimmt man nicht an, bei der Behandlung von neuropathischem Schmerz wirksam sein zu können, aber in bestimmten Regionen der Welt werden sie doch regelmäßig dafür eingesetzt.

Im Mai 2015 suchten wir nach klinischen Studien, in denen orale NSARs bei Erwachsenen gegen neuropathischen Schmerz eingesetzt wurden. Wir haben nur zwei kleine Studien gefunden - mit 251 Teilnehmern, die chronische Rückenschmerzen mit einer neuropathischen Komponente hatten oder neuropathischen Schmerz nach Gürtelrose. Von diesen 251 Teilnehmern waren 209 in einer Studie mit Medikamenten im Versuchsstadium, ohne Zulassung und nicht erhältlich für den Gebrauch.

Die Studienergebnisse zeigen, dass es keine Unterschiede gab zwischen NSARs und einem Placebo, weder in Bezug auf Schmerz, noch bei Nebenwirkungen (sehr niedrige Qualität der Evidenz). Es gibt keine Evidenz dafür, dass orale NSARs bei der Behandlung von neuropathischem Schmerz wirksam sein können.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

B. König, freigegeben durch Cochrane Deutschland.

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