Nicht-pharmakologische Interventionen zur Behandlung von Spastik bei Multipler Sklerose (MS)

Spastik ist ein häufig auftretendes und lähmendes Symptom bei Personen mit Multipler Sklerose (MS), das Versteifungen, Krämpfe oder starke Verspannungen in dem geschwächten Arm oder Bein verursacht. Spastik ist insgesamt nur schwer zu behandeln. Zu den aktuellen Behandlungsformen zählen verschiedene Arzneimittel (wie Injektionen von Botulinumtoxin zur Entspannung der betroffenen Muskeln) und andere, nicht arzneimittelbasierte Behandlungsmethoden, die darauf abzielen, die funktionellen Ziele von Patienten (und ihren Pflegern) zu erreichen, wie Physiotherapie, Magnetstimulation, Elektromagnet-Therapie, Vibrationstherapie. In diesem Review wurden neun Studien mit insgesamt 341 Teilnehmern eingeschlossen, die verschiedene, nicht arzneimittelbasierte Therapiemöglichkeiten zur Behandlung von Spastik bei Erwachsenen mit MS untersuchten. Die Ergebnisse dieser Studien legen nahe, dass bei sämtlichen eingeschlossenen, nicht arzneimittelbasierten Therapien nur eine niedrige Qualität der Evidenz oder keine Evidenz vorhanden ist, dass sie die Spastik bei Personen mit MS verbessern. Diese Ergebnisse sollten jedoch aufgrund der schlechten methodischen Qualität sämtlicher eingeschlossenen Studien mit Vorsicht interpretiert werden. Es werden mehr Untersuchungen benötigt, um den Nutzen dieser Interventionen bewerten zu können, bevor sie als Routinebehandlungen empfohlen werden können.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

B. Fiess, freigegeben durch Cochrane Deutschland

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