Aufrechte oder liegende Position in der späten Phase der Entbindung bei Frauen mit PDA zur Schmerzlinderung

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Worum geht es?

Wir wollten herausfinden, ob unterschiedliche Geburtspositionen (aufrecht oder im Liegen) während der Austreibungsphase bei Frauen mit PDA die Endpunkte für Frauen und Neugeborene beeinflussen. Bei den Frauen geht es dabei beispielsweise um die Frage, ob sie einen Kaiserschnitt oder den unterstützenden Einsatz von Instrumenten bei der Entbindung brauchen oder ob der Damm wegen eines Risses genäht werden muss. Bei den Kindern stellt sich die Frage, ob sie gut mit den Wehen zurechtkommen oder auf die Neugeborenenintensivstation verlegt werden müssen. Dies ist eine Aktualisierung eines Cochrane-Reviews aus dem Jahr 2013.

Warum ist das wichtig?

Eine Epiduralanästhesie (auch Periduralanästhesie oder PDA genannt) ist die wirksamste Methode, um den Wehenschmerz zu lindern. Sie wird häufig eingesetzt, obwohl sie die Wehenphase verlängern und die Notwendigkeit einer Zangen- oder Saugglockengeburt erhöhen kann. Solche instrumentellen Entbindungen stehen häufig in Verbindung mit der Möglichkeit eines Prolapses (Scheidenvorfalls), einer Harninkontinenz oder von Schmerzen der Frau beim Geschlechtsverkehr. Eine niedrig dosierte PDA, auch als Walking-PDA bezeichnet, sorgt dafür, dass die Frauen während der Wehenphase mobil bleiben. Einige Experten haben darauf hingewiesen, dass eine aufrechte Position in der späten Phase der Geburt (zum Beispiel Stehen, Sitzen oder Hocken) die oben erwähnten negativen Auswirkungen einer PDA verringern.

Welche Evidenz haben wir gefunden?

Wir suchten im September 2016 nach Evidenz. Es wurden keine neuen Studien aufgrund der neuen Suche in diesen aktualisierten Review aufgenommen.

Fünf randomisierte kontrollierte Studien mit 879 Frauen, in denen aufrechte Positionen mit liegenden Positionen verglichen werden, waren bereits im Review eingeschlossen. Vier Studien wurden in Großbritannien durchgeführt, eine in Frankreich. Drei der fünf Studien wurden von den Krankenhausabteilungen finanziert, in denen sie durchgeführt wurden. Die Finanzierungsquellen der anderen Studien waren entweder unklar (eine Studie) oder es wurde nicht darüber berichtet (zwei Studien). Für alle Studien wurde ein geringes oder unklares Risiko für Selektionsbias (einen systematischen Fehler aufgrund unbeabsichtigt ungleicher Gruppenzuteilung) festgestellt. In keiner der Studien wurden die Frauen, das Studienpersonal oder die Bewerter der Endpunkte verblindet. Die methodische Qualität einer Studie war niedrig.

Insgesamt führte eine aufrechte oder liegende Position zu keinem Unterschied im Hinblick darauf, bei welchen Frauen eine operative Entbindung durchgeführt wurde (Kaiserschnitt oder instrumentelle vaginale Entbindung, Evidenz von moderater Qualität) oder wie lange die Presswehen dauerten, bis das Kind geboren war (Evidenz von sehr niedriger Qualität). Wir fanden keine eindeutigen Unterschiede bei anderen wichtigen Endpunkten bei Müttern oder Babys, beispielsweise Risse, die genäht werden mussten (Evidenz von sehr niedriger Qualität), instrumentelle Entbindungen aufgrund anormaler Herzrhythmen des Ungeborenen (Evidenz von sehr niedriger Qualität), zu viel Säure im Nabelschnurblut (Evidenz von sehr niedriger Qualität) oder Aufnahme in die Neugeborenenintensivstation (Evidenz von sehr niedriger Qualität). Aufgrund der Art der Ergebnisse wurden klinisch bedeutsame Wirkungen jedoch nicht ausgeschlossen.

Es wurden keine Daten zu Blutverlust (über 500 ml), sehr lange Austreibungsphasen oder die Erfahrungen und Zufriedenheit der Frauen mit der Wehenphase berichtet. Ebenso gab es keine nützlichen Daten zu Apgar-Werten und es wurde nicht über Neugeborene berichtet, die starben oder Atemunterstützung brauchten.

Was bedeutet das?

Die fünf randomisierten kontrollierten Studien (mit 879 Frauen), die in diesem Review ausgewertet wurden, zeigen keine eindeutige Wirkung einer beliebigen aufrechten Position im Vergleich mit einer liegenden Position. Die Studien sind jedoch klein und können daher keine geringen, aber wichtigen nützlichen oder schädlichen Wirkungen ausschließen; Gebärende sollten daher ermuntert werden, die Position einzunehmen, die ihnen am angenehmsten ist. Es ist mehr Evidenz erforderlich (zwei Studien laufen noch und werden in einer kommenden Aktualisierung in diesen Review aufgenommen werden). Zukünftige hochwertige Studien sollten mit mehr Frauen durchgeführt werden und sicherstellen, dass die untersuchten Positionen angenehm für die Frauen sind.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

S. Schmidt-Wussow, freigegeben durch Cochrane Deutschland

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