Tidal- im Vergleich zu anderen Formen der Peritonealdialyse bei Patienten mit akuter Nierenschädigung

Akute Nierenschädigung (AKI) ist durch eine plötzliche Abnahme der Nierenfunktion charakterisiert und Patienten mit akuter Nierenschädigung haben eine reduzierte (oder keine) Urinausscheidung. Eine akute Nierenschädigung ist klinisch gekennzeichnet durch eine Erhöhung des Serumkreatinins (Parameter zur Schätzung der Nierenfunktion) und eine Abnahme der glomerulären Filtrationsrate (Gesamtvolumen des Harns, welcher durch die Glomeruli beider Nieren in einer bestimmten Zeitspanne gefiltert wird). Menschen mit akuter Nierenschädigung benötigen in der Regel “Nierenersatztherapie” in Form von Nieren-Dialyse (Blutreinigungsverfahren). Derzeit gibt es keine allgemein anerkannte Form der Dialyse für die meisten Patienten mit akuter Nierenschädigung. Die Peritonealdialyse (PD) wurde bevorzugt, weil sie weniger Herz-und Lungenprobleme verursacht, und Patienten keine gerinnungshemmenden Arzneimitteln benötigen. Tidal-PD (TPD) ist ein automatisierter Prozess, der die Dialyse-Flüssigkeit einführt und entleert, dabei aber einen festgelegten Anteil belässt, so dass das Bauchfell nie vollständig entleert wird.

Wir suchten nach Evidenz aus randomisierten kontrollierten Studien, die TPD im Vergleich zu anderen Formen der Dialyse bei Menschen mit akuter Nierenschädigung untersuchten. Es wurde nur eine Studie mit 87 Teilnehmern gefunden, die TPD mit kontinuierlicher ausgleichender PD (CEPD) verglich. Diese Studie zeigte, dass TPD eine höhere Clearance für lösliche Stoffe in kürzerer Zeit mit einem größerer Proteinverlust erreichte als CEPD, berichtete aber weder, wie gut sich die Nierenfunktion der Patienten erholte, noch ob Patienten verstarben.

Es gab keine ausreichende Evidenz, um festzustellen, ob TPD besser oder schlechter als andere Arten von PD bei Patienten mit akuter Nierenschädigung ist.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

J. Meerpohl, Koordination durch Cochrane Schweiz

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