Veränderungen am Arbeitsplatz zur Vorbeugung von Beeinträchtigung bei Arbeitnehmenden im Krankenstand

Hintergrund

Veränderungen am Arbeitsplatz wie zum Beispiel Reduktion der Arbeitsstunden oder weniger Heben können unterstützend sein, dass krankgeschriebene Arbeitnehmende wieder früher an den Arbeitsplatz zurückkehren. Krankgeschriebenen Arbeitnehmenden dabei zu helfen, früher an den Arbeitsplatz zurückzukehren kann langfristigen Beeinträchtigungen vorbeugen. Da es nach wie vor Unsicherheiten hinsichtlich der Wirksamkeit von Veränderungen am Arbeitsplatz gibt, prüften wir, ob Maßnahmen am Arbeitsplatz die Zeit zur Rückkehr stärker reduzieren als die Regelversorgung oder klinische Maßnahmen.

Studien

Wir durchsuchten die Literatur bis 2. Februar 2015. Wir schlossen 14 randomisiert kontrollierte Studien ein, welche 1897 Arbeitnehmende mit einer Nachbeobachtungszeit von einem Jahr oder länger einschlossen. In acht Studien hatten Arbeitnehmende muskuloskelettale Erkrankungen, in fünf Studien hatten sie psychische Probleme und in einer Studie hatten sie Krebs.

Wesentliche Ergebnisse

Betrachtet man alle Ursachen von Arbeitsunfähigkeit zusammen, zeigen die Ergebnisse, dass Maßnahmen am Arbeitsplatz wirksam sind, um Arbeitnehmende in der Rückkehr zum Arbeitsplatz zu unterstützen und die Dauer der krankheitsbedingten Abwesenheit zu reduzieren. Die Wirksamkeit von Maßnahmen am Arbeitsplatz ist hinsichtlich nachhaltiger Rückkehr und Wiederauftreten des Krankenstandes fraglich. Die Wirksamkeit von Maßnahmen am Arbeitsplatz unterscheidet sich je nach Ursache der Arbeitsunfähigkeit. Wir fanden Evidenz von moderater Qualität um den Einsatz von Maßnahmen am Arbeitsplatz verglichen mit der Regelversorgung zu unterstützen, um krankheitsbedingte Abwesenheit bei Arbeitnehmenden mit muskuloskelettalen Erkrankungen zu reduzieren. Maßnahmen am Arbeitsplatz waren ebenso wirksam um Schmerzen und den funktionalen Status der Arbeitnehmenden mit muskuloskelettalen Erkrankungen zu verbessern. Die Wirksamkeit von Maßnahmen am Arbeitsplatz auf die krankheitsbedingte Abwesenheit war nicht sichtbar für Arbeitnehmende mit psychischen Problemen oder Krebs. Weiter war nicht klar, ob Maßnahmen am Arbeitsplatz alleine angeboten werden sollten oder in Kombination mit kognitiv-verhaltenstherapeutischen Maßnahmen.

Qualität der Evidenz

Wir fanden Evidenz von moderater Qualität, dass Maßnahmen am Arbeitsplatz den Arbeitnehmenden helfen können, wieder zur Arbeit zurückzukehren und die Dauer der krankheitsbedingten Abwesenheit zu reduzieren. Jedoch fanden wir auch qualitativ sehr niedrige Evidenz zur Wirksamkeit von Maßnahmen am Arbeitsplatz bezogen auf nachhaltige Rückkehr zur Arbeit, da sich die Ergebnisse je nach dem ob die Arbeitnehmenden an muskuloskelettalen Erkrankungen, psychischen Problemen oder Krebs litten, unterschieden.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

A. Kobleder, freigegeben durch Cochrane Deutschland.

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