Tiagabin in der Erhaltungstherapie bei bipolaren Störungen

Menschen mit einer bipolaren Störung leiden unter wiederholten Episoden von schweren Stimmungsstörungen. Diese können von Manie bis zu schwerer Depression reichen.Manchmal können manische und depressive Symptome gleichzeitig auftreten. Die Episoden können auch häufig kommen und gehen, sogenanntes "Rapid Cycling". Eine normale Stimmung und normale Fähigkeiten können zwischen den Episoden bestehen, aber das ist nicht immer der Fall.

Es werden Medikamente eingesetzt, um diese Stimmungs-Episoden zu behandeln und das Wiederauftreten zu verhindern. Tiagabin könnte ein solches Medikament sein. Derzeit ist es nur für die Behandlung von Epilepsie zugelassen. Patienten mit Epilepsie scheinen Tiagabin relativ gut zu vertragen. Allerdings wurde über folgende Nebenwirkungen berichtet: Schwindel, Müdigkeit, Schläfrigkeit und unvollständige Kontrolle von Anfällen.

Diese systematische Übersichtsarbeit untersuchte die Wirksamkeit und Akzeptanz von Tiagabin im Vergleich zu Placebo und anderen Stimmungsstabilisatoren in der Erhaltungstherapie von bipolaren Störungen. Es konnten keine randomisierten kontrollierten Studien gefunden werden. Derzeit gibt es keine ausreichende Evidenz, auf die irgendwelche Schlussfolgerungen in Bezug auf den Einsatz von Tiagabin in der Erhaltungstherapie von bipolaren Störungen basiert werden können - weder als Monotherapie (Behandlung nach einem einzigen Therapieprinzip) noch als Zusatztherapie. Es besteht ein Bedarf an randomisierten kontrollierten Studien, welche die Wirksamkeit und die Akzeptanz von Tiagabin in der Erhaltungstherapie von bipolaren Störungen untersuchen.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

C. Heidt, Koordination durch Cochrane Schweiz

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