Interventionen zur Vorbeugung und Behandlung einer Nierenerkrankung bei Purpura Schönlein-Henoch (Henoch-Schönlein Purpura, HSP)

Diese Übersetzung ist nicht mehr aktuell. Bitte klicken Sie hier, um die neueste englische Version dieses Reviews zu sehen.

Purpura Schönlein-Henoch (Henoch-Schönlein Purpura, HSP) ruft bei Kindern eine Entzündung kleiner Blutgefäße hervor und betrifft jährlich rund 20 von 100.000 Kindern. Die Symptome sind unter anderem ein purpurfarbener Hautausschlag (kleine Punkte bis größere Flecken), Bauchschmerzen, Magen-Darm-Blutungen, Gelenkschmerzen und -schwellungen, Gesichtsschwellungen und Anzeichen für eine Nierenerkrankung mit Blut und Eiweiß im Urin. Bei jedem dritten Kind mit HSP tritt eine Nierenerkrankung ein. In den meisten Fällen handelt es sich um eine leichte Erkrankung (nur geringe Mengen Blut im Urin), die keine Spuren hinterlässt, aber bei einigen Kindern dauert die Nierenerkrankung an und kann bis zum Nierenversagen führen.

Dieser Review ermittelte 13 Studien (1403 Teilnehmer), in denen Interventionen zur Vorbeugung gegen eine hartnäckige HSP-bedingte Nierenerkrankung oder zur Behandlung einer schweren Nierenerkrankung untersucht wurden. In fünf Studien (856 Kinder) wurde 6 bis 12 Monate nach Ausbruch von HSP die Gabe von Prednison-Tabletten über einen Zeitraum von 14 bis 28 Tagen mit Placebo-Tabletten oder keiner speziellen Behandlung zur Vorbeugung gegen eine hartnäckige Nierenerkrankung verglichen. Es wurde keine erhebliche Reduzierung der Häufigkeit hartnäckiger Nierenerkrankungen nachgewiesen. In zwei Studien (129 Kinder) wurde für die Thrombozytenaggregationshemmer (die Verklumpung der Blutplättchen hemmenden Mittel) Aspirin und Dipyridamol kein Nutzen für die Vorbeugung einer hartnäckigen Nierenerkrankung festgestellt. Eine Studie (228 Kinder) legte nahe, dass Heparin als Injektion das Risiko einer hartnäckigen Nierenerkrankung reduzieren könnte. Diese Behandlung hat jedoch die mögliche Nebenwirkung einer starken Blutung. Da nur ein Drittel der Kinder eine Nierenerkrankung bekommen und diese in den meisten Fällen nicht schwerwiegend ist und vollständig heilt, ist die Gabe dieses Medikaments demnach nicht gerechtfertigt. In diesen Studien schien es keine schwerwiegenden Nebenwirkungen zu geben, allerdings waren die Angaben zu Nebenwirkungen begrenzt.

Bei Patienten mit einer schweren Nierenerkrankung stellten zwei Studien (eine bei Erwachsenen und eine bei Kindern) bei Cyclophosphamid keine größere Wirkung fest als bei einem Placebo oder einer unterstützenden Behandlung zur Vorbeugung einer fortschreitenden Schädigung der Nieren. Zwei kleinere Studien, in denen Cyclosporin mit Methylprednisolon/Prednison (15 Kinder) und Mycophenolat-Mofetil mit Azathioprin (17 Kinder) verglichen wurden, fanden keinen signifikanten Nutzen für Cyclosporin oder Mycophenolat. Die Anzahl der untersuchten Kinder war jedoch zu klein, um einen Nutzen vollständig auszuschließen. Es besteht demnach Bedarf an weiteren Studien. Ernsthafte Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet.

Es gab wenige Daten aus randomisierten kontrollierten Studien, in denen Interventionen untersucht wurden, die zur Vorbeugung oder Behandlung schwerer Nierenerkrankungen bei HSP angewandt werden, außer für die kurzzeitige Anwendung von Prednison zur Vorbeugung gegen eine Nierenerkrankung. Es gab keine Evidenz für den Nutzen einer kurzzeitigen Anwendung von Prednison als Vorbeugung gegen eine schwere Nierenerkrankung bei HSP.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

Freigegeben durch Cochrane Schweiz

Cochrane Kompakt ist ein Gemeinschaftsprojekt von Cochrane Schweiz, Cochrane Deutschland und Cochrane Österreich. Wir danken unseren Sponsoren und Unterstützern. Eine Übersicht finden Sie hier.