Evidenzbasierte psychologische Interventionen zur Vorbeugung von Depressionen bei Kindern und Jugendlichen

Ziel dieses Reviews war es, die Wirksamkeit von evidenzbasierten psychologischen Interventionen zu überprüfen, die entwickelt wurden, um der Entstehung einer depressiven Störung vorzubeugen und jegliche existierenden Symptome einer Depression zu reduzieren.

An wen ist dieser Review gerichtet?

Dieser Review richtet sich an Personen aus Public Health Initiativen, an Schulungspersonal und an Psychologen.

Warum ist dieser Review wichtig?

Depressive Störungen sind weit verbreitet. Sie sind mit negativen Auswirkungen auf das Funktionieren von jungen Menschen verbunden und sind teuer für die Gesellschaft insgesamt. Einen Weg zu finden, der Entstehung von depressiven Störungen vorzubeugen hat Potential, einen bedeutenden Einfluss auf die Depressionslast von jungen Menschen zu nehmen.

Welche Fragen soll dieser Review beantworten?

In diesem Review geht es um die Frage, ob psychologische Präventionsprogramme für Depressionen, die entwickelt wurden, um der Entstehung von depressiven Störungen bei Kindern und Jugendlichen vorzubeugen, wirksam sind.

Welche Studien wurden in diesen Review eingeschlossen?

Wir schlossen 83 Studien ein (insbesondere randomisierte kontrollierte Studien). Alle untersuchten evidenzbasierte psychotherapeutische Interventionen (kognitive Verhaltenstherapie und kognitiv-behaviorale Therapie der dritten Generation), die das spezifische Ziel hatten, der Entstehung von depressiven Störungen vorzubeugen. Für den primären Endpunkt "Diagnosen von Depressionen in der mittelfristigen Nachbeobachtungszeit" (bis zu 12 Monaten) gab es 32 Studien mit 5.965 Teilnehmern und für den primären Endpunkt "Symptome von Depressionen" (Eigenbewertung) gab es 73 Studien mit 13.829 Teilnehmern.

Was besagt die Evidenz aus diesem Review?

Wir fanden heraus, dass, verglichen mit jeglicher Vergleichsgruppe, psychologische Präventionsprogramme für Depressionen einen kleinen positiven Nutzen für die Prävention von Depressionen haben. Es gab einige Probleme in der Art, wie die Studien durchgeführt wurden. Insbesondere zeigen die Ergebnisse keine Wirkung dieser Programme, wenn sie mit einer Attention-Plazebokontrollgruppe (einer Kontrollintervention, die unspezifische Faktoren kontrolliert, wie die Beteiligung an einer Studie und Aufmerksamkeit durch Forscher) verglichen werden. Es gibt noch immer nicht genügend Evidenz, um die Implementierung von Programmen zur Prävention von Depressionen zu unterstützen. Basierend auf der erkennbaren Wirkung der untersuchten gezielten Präventionsprogramme für Depressionen (wenn auch mit unzureichenden Kontrollgruppen) empfehlen wir, dass weitere Forschung unternommen werden sollte, um die Wirksamkeit von Präventionsprogrammen für Depressionen bei Zielgruppen, bestehend aus jungen Leuten die bereits Symptome von Depressionen zeigen, zu überprüfen. Diese Studien sollten die Interventionen mit einer Attention-Placebokontrollgruppe vergleichen und messen, inwieweit einer Diagnose mit Depression langfristig vorgebeugt werden kann. Die Studien sollten außerdem berücksichtigen, ob der Ansatz auch in der realen Welt umsetzbar ist. Zusätzlich sollten sie berücksichtigen und messen, ob die Interventionen zu schädlichen Endpunkte führen.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

I. Nolle, freigegeben durch Cochrane Deutschland.

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