Ernährungsunterstützung für Kinder und Jugendliche mit Krebs, die sich einer Chemotherapie unterziehen

Eine sichere, angemessene und wirksame Ernährungsunterstützung für Kinder und Jugendliche, die wegen einer Krebserkrankung behandelt werden, ist mittlerweile als wichtiger Bestandteil der Versorgung dieser Patienten anerkannt. Sie könnte dazu beitragen, eine bei der Diagnose festgestellte Mangelernährung zu beheben, einer krebsbedingten Mangelernährung vorzubeugen, Gewichtszunahme und Wachstum zu fördern und die Lebensqualität zu verbessern. Eine Ernährungsunterstützung kann auf zwei Arten erfolgen: durch intravenöse Verabreichung von Nährstofflösungen in eine Zentralvene oder periphere Vene, unter Umgehung des Darms (parenterale Ernährung (PE)) oder über die Aufnahme von flüssiger oder fester Nahrung über den Darm, unabhängig davon, auf welchem Weg die Nahrung in den Darm gelangt (beispielsweise oral oder über eine Sonde; enterale Ernährung (EE)).

Wir fanden Evidenz aus einer Studie, die darauf schließen lässt, dass parenterale Ernährung im Vergleich zur enteralen Ernährung (normale Nahrungsaufnahme) zu einer Gewichtszunahme, einem Anstieg des Serumalbuminwerts und einer vermehrten Aufnahme von Kalorien und Proteinen führt. Die Wirkung anderer Methoden der Ernährungstherapie bleibt jedoch unklar. Aus den Ergebnissen einer weiteren kleinen Studie geht hervor, dass die enterale Gabe von energiereicher Nahrung zu einer durchschnittlich höheren Energieaufnahme und in der Folge zu mehr Gewichtszunahme führt. In drei Studien wurde die Supplementierung von Glutamin untersucht, es wurden jedoch keine positiven Wirkungen festgestellt. In einer Studie wurde die Wirkung der Gabe von Olivenöl-basierter parenteraler Nahrung betrachtet im Vergleich zu Nahrung mit Standardfetten. Die Studie ergab, dass die olivenölhaltige Nahrung zu weniger Gewichtszunahme führte. Eine weitere Studie untersuchte die Wirkung einer Beimischung von Fruktooligosacchariden in enterale Nahrung. Dadurch wurde jedoch keine Veränderung der Gewichtszunahme oder der Häufigkeit eines Übelkeitsgefühls bei den Studienteilnehmern festgestellt. Es konnten keine Studien gefunden werden, in denen der Nährstoffgehalt bei PE oder EE-Studien untersucht wurde. Alle Studien wiesen eine niedrige Qualität sowie große Unterschiede in den untersuchten Endpunkten auf. Künftig müssen wesentlich größer angelegte, streng kontrollierte Studien durchgeführt werden, die sich mit dieser wichtigen Frage befassen.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

I. Noack, freigegeben durch Cochrane Schweiz.

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