Behandlung von Oberschenkelhalsbrüchen durch Bruchversorgung verglichen mit teilweisem oder totalem Hüftgelenkersatz

Brüche des Oberschenkelknochens innerhalb der Gelenkkapsel (sog. intrakapsuläre Brüche) können durch eine Fixierung mit Nägeln oder Schrauben versorgt werden oder durch einen Ersatz des oberen Endes des Oberschenkelknochens (Hüftkopf) durch ein künstliches Hüftgelenk.

Neunzehn Studien mit 3044 Teilnehmern, davon zwei neue Studien, wurden in diesen aktualisierten Review eingeschlossen. Manche Studien hatten schwache Methoden, die eine vorsichtigere Interpretation notwendig machten. In den eingeschlossenen Studien gab es für beide Behandlungsarten viele verschiedene Arten von eingesetztem Material und angewandten Methoden.

Es stellte sich heraus, dass bei jeder Behandlungsart spezifische Komplikationen auftraten. Die Wiedereinrichtung der Knochen und interne Fixierung des Bruches ist eine kürzere Operation mit weniger Blutverlust. Jedoch ist die Notwendigkeit einer zweiten Operation nach interner Fixierung aufgrund von ungenügender Knochenheilung größer als beim Gelenkersatz (40% verglichen mit 11%). Bezüglich der Sterberate (zu unterschiedlichen Zeitpunkten der Nachbeobachtung) wurden keine eindeutigen Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen festgestellt. Menschen mit einem künstlichen Hüftgelenk, das mit Zement fixiert wurde, hatten offenbar weniger verbleibende Schmerzen und eine bessere Gelenkfunktion als Patienten, deren Bruch durch Fixierung behandelt wurde. Es gibt nicht genügend Evidenz, um mit Sicherheit zu sagen, ob Fixierung oder Gelenkersatz die bessere Behandlung für einen Oberschenkelhalsbruch ist.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

Koordination durch Cochrane Schweiz.

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