Orale 5-Aminosalicylsäure zur Behandlung von aktiver Colitis ulcerosa

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Sulfasalazin (SASP) wurde seit Jahrzehnten für die Behandlung von Colitis ulcerosa verwendet. SASP besteht aus 5-Aminosalicylsäure (5-ASA), die an ein Schwefelmolekül gebunden ist. Bis zu einem Drittel der Patienten, die mit SASP behandelt wurden, berichteten über Nebenwirkungen, die vermutlich mit dem Schwefelanteil des Moleküls zusammenhängen. Häufige Nebenwirkungen im Zusammenhang mit SASP schließen Übelkeit, Verdauungsstörungen, Kopfschmerzen, Erbrechen und Bauchschmerzen ein. 5-ASA-Medikamente wurden entwickelt, um die mit SASP verbundenen Nebenwirkungen zu vermeiden. Diese Review enthält 53 randomisierte Studien mit insgesamt 8548 Teilnehmern. Es wurde festgestellt, dass orales 5-ASA wirksamer ist, als ein Placebo (Scheinmedikament). Obwohl orale 5-ASA-Medikamente für die Behandlung von aktiver Colitis ulcerosa wirksam sind, sind sie nicht wirksamer als SASP-Therapie. Patienten, die 5-ASA nehmen, sind weniger wahrscheinlich von Nebenwirkungen betroffen, als Patienten, die SASP einnehmen. Nebenwirkungen, die mit 5-ASA assoziiert sind, sind im Allgemeinen mild. Übliche Nebenwirkungen schließen gastrointestinale Symptome (z.B. Blähungen, Bauchschmerzen, Übelkeit und Durchfall), Kopfschmerzen sowie eine Verschlechterung der Colitis ulcerosa ein. Männliche Unfruchtbarkeit ist mit SASP und nicht mit 5-ASA assoziiert. Daher wird 5-ASA gegebenenfalls für Patienten bevorzugt, denen die Zeugungsunfähigkeit wichtig ist. 5-ASA-Zusammensetzungen sind teurer als SASP, so dass SASP die bevorzugte Therapie-Option sein könnte, wenn Kosten einen wichtigen Faktor darstellen. 5-ASA einmal täglich verabreicht scheint so wirksam und sicher zu sein, wie eine übliche Dosierung von 5-ASA (zwei oder dreimal täglich). Es scheint keine Unterschiede in der Wirksamkeit oder Sicherheit zwischen den verschiedenen 5-ASA-Zusammensetzungen zu geben. Eine Tagesdosis von 2,4 g scheint eine sichere und wirksame Behandlung für Patienten mit leicht bis mäßig aktiver Colitis ulcerosa zu sein. Patienten mit mäßiger Erkrankung könnten von einer anfänglichen Dosis von 4,8 g/Tag profitieren.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

T. Kober, freigegeben durch Cochrane Deutschland.

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